Politik

IS bekennt sich zur Tat Zahl der Todesopfer in Moskau steigt auf 133

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Bei dem Angriff auf eine Konzerthalle in Moskau sind nach neuen Angaben mehr als 100 Menschen getötet worden, darunter auch drei Kinder. Das Ermittlungskomitee rechnet damit, dass sich die Zahl der Opfer noch erhöhen werde. Indes verurteilt die Bundesregierung den "feigen, unmenschlichen Terror".

Die Zahl der Toten bei dem Angriff auf die Konzerthalle bei Moskau ist nach Angaben von Russlands staatlichem Ermittlungskomitee auf mindestens 133 gestiegen. "Die Notfalldienste haben bei der Beseitigung der Trümmer weitere Leichen gefunden", erklärte das Ermittlungskomitee, das in Russland für die Untersuchung schwerer Verbrechen zuständig ist. Die Menschen seien sowohl durch Schüsse getötet worden als auch durch das Einatmen von Rauch, nachdem in der Konzerthalle ein Feuer ausgebrochen war.

Die Zahl werde voraussichtlich noch weiter ansteigen, hieß es. Die Suche nach möglichen weiteren Opfern dauere an. Unter den Menschen, die bei dem Angriff in einer Konzerthalle bei Moskau getötet wurden, sind nach russischen Angaben auch drei Kinder. Dies meldet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Gesundheitsministerium.

Nach dem tödlichen Angriff auf einen Konzertsaal in Moskau sind nach Angaben des Kreml elf Menschen festgenommen worden. Der Chef des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB, Alexander Bortnikow, habe Präsident Wladimir Putin über die "Festnahme von elf Personen, darunter alle vier Terroristen, die direkt an der Ausführung des Angriffs beteiligt waren", informiert, zitierten russische Nachrichtenagenturen aus einer Erklärung des Kreml. Laut dem Nachrichtenportal Basa soll es sich bei den Verdächtigen um Tadschiken handeln.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte den Angriff am Freitagabend auf die Konzerthalle im Moskauer Vorort Krasnogorsk für sich reklamiert. Es handelt sich um den folgenschwersten Angriff in Moskau seit mindestens einem Jahrzehnt.

Bundesregierung verurteilt "feigen, unmenschlichen Terror"

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den tödlichen Angriff auf einen Konzertsaal in Russland mit scharfen Worten verurteilt. "Wir verurteilen den schrecklichen Terrorangriff auf unschuldige Konzertbesucher in Moskau", schrieb er im Internetdienst X. "Unsere Gedanken sind mit den Angehörigen der Opfer und allen Verletzten."

Außenministerin Annalena Baerbock sprach von einem "feigen, unmenschlichen Terror", dieser werde "an jedem Ort" verurteilt. "Unschuldige Menschen, die einfach nur zu einem Rockkonzert gehen wollten, wurden kaltblütig ermordet", schrieb sie ebenfalls bei X. Den Menschen in Russland gelte ihr Mitgefühl.

Das Auswärtige Amt aktualisierte seine Reise- und Sicherheitshinweise für Russland. Das Ministerium rief dazu auf, die "Gegend um den Anschlagsort großräumig" zu meiden. Den Anweisungen der Sicherheitskräfte solle Folge geleistet werden. Von Reisen nach Russland werde "dringend abgeraten". Das Auswärtige Amt wies außerdem darauf hin, dass für die Städte Moskau und St. Petersburg die höchste Terrorwarnstufe gelte. Auf Flughäfen, Bahnhöfen, in der Metro und im gesamten öffentlichen Raum sei daher mit stark intensivierten Sicherheitsmaßnahmen zu rechnen.

Vizekanzler Robert Habeck übermittelte ebenfalls sein Mitgefühl und sprach von "furchtbaren Nachrichten aus Moskau". Wichtig sei nun, "die Hintergründe schnell aufzuklären". Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter warnte davor, die Ukraine in Verbindung mit dem Angriff zu bringen. "Nach Ansicht von Experten ist das Bekennerschreiben des IS echt und es deutet alles auf islamistische Terroristen hin", sagte er den Funke-Zeitungen. "Es kommt jetzt darauf an, die Tat aufzuklären und nicht den Falschmeldungen, die gezielt in Richtung Ukraine gestreut wurden, Glauben zu schenken."

Quelle: ntv.de, gut/dpa/rts/AFP

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