Riad verurteilt Anschlag Insider: Saudi-Arabien warnte deutsche Behörden
21.12.2024, 02:05 Uhr
Die Bestürzung über den Anschlag in Magdeburg ist auch international groß. Das Herkunftsland des Tatverdächtigen, Saudi-Arabien, spricht Deutschland seine Solidarität aus. Offenbar hatte Riad auch Deutschland vor dem Mann gewarnt.
Saudi-Arabien soll die deutschen Behörden vor dem Angreifer von Magdeburg gewarnt haben. Dies berichtet die Agentur Reuters unter Berufung auf einen Insider aus dem Land. Der Angreifer, bei dem es sich um einen 50-Jährigen aus Saudi-Arabien handeln soll, habe extremistische Ansichten auf seinem persönlichen X-Konto gepostet. Das Außenministerium Saudi-Arabiens verurteilte den Angriff. Die Regierung in Riad habe "ihre Solidarität mit dem deutschen Volk und den Familien der Opfer" ausgedrückt und ihre "Ablehnung von Gewalt" bekräftigt, erklärte das saudi-arabische Außenministerium bei X.
Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach den Opfern sein Mitgefühl aus. Er sei angesichts des "Horrors, der an diesem Abend den Weihnachtsmarkt in Magdeburg" getroffen habe "zutiefst schockiert", schrieb Macron auf der Onlineplattform X. "Meine Gedanken sind bei den Opfern, bei den Verletzten sowie bei ihren Angehörigen. Frankreich teilt den Schmerz des deutschen Volkes und bringt seine volle Solidarität zum Ausdruck", erklärte er.
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Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verurteilte den Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Sie sei "zutiefst erschüttert" über den "brutalen" Angriff, schrieb Meloni auf X. Auch der spanische Regierungschef Pedro Sánchez teilte auf X mit, er sei "schockiert" über den "schrecklichen Angriff" in Deutschland.
Rutte: "Die NATO steht an der Seite Deutschlands"
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf X: "Meine Gedanken sind heute bei den Opfern der brutalen und feigen Tat in Magdeburg. Mein Beileid gilt den Angehörigen und Freunden, mein Dank der Polizei und den Rettungskräften. Diese Gewalttat muss aufgeklärt und hart geahndet werden."
NATO-Generalsekretär Mark Rutte kontaktierte nach eigenen Worten Bundeskanzler Olaf Scholz und drückte ihm sein Mitgefühl aus. "Meine Gedanken sind bei den Opfern und deren Familien", schrieb Rutte auf der Plattform X. "Die NATO steht an der Seite Deutschlands."
Ganz anders äußerte sich der britische rechtsextreme Politiker und ehemalige UKIP-Chef Nigel Farage. Auf X schrieb er: "We have allowed people who hate us and our values into Europe. Christmas is their target. Any guesses why?" - "Wir haben Menschen, die uns und unsere Werte hassen, erlaubt, nach Europa zu kommen. Weihnachten ist ihr Ziel. Hat jemand Vermutungen, warum?", schreibt Farage. Er unterstellt damit, dass der Anschlag eine antichristliche Handschrift tragen könnte, weil der Tatverdächtige aus Saudi-Arabien stammt.
Recherchen zufolge, unter anderem von RTL/ntv, äußerte sich der Tatverdächtige zuvor in sozialen Medien jedoch selbst antimuslimisch und teilte Inhalte rechtsideologischer Accounts. Zudem soll er große Sympathien für die AfD besitzen.
In Magdeburg war am Samstagabend ein Auto in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast. Der Täter fuhr mindestens 400 Meter über den Weihnachtsmarkt. Mindestens fünf Menschen starben, Dutzende weitere wurden verletzt.
Quelle: ntv.de, ghö/als/AFP/dpa/rts