Vor nächster Kriegsstufe Israel: Statt Bodenoffensive auch "etwas anderes" möglich
17.10.2023, 13:27 Uhr Artikel anhören
Israelische Soldaten in der Nähe der Grenze zu Gaza im Süden des Landes.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Laut einem Militärsprecher bereitet Israel die nächste Kriegsphase vor. Dabei müsse nicht zwingend eine Bodenoffensive folgen, heißt es. Unterdessen schaltet sich auch der Kreml in die Warnungen vor Häuserkämpfen ein.
Israel bereitet sich nach Angaben eines Militärsprechers im Gazastreifen auf "die nächsten Stufen des Krieges" gegen die dort herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas vor. "Alle sprechen von einer Bodenoffensive, aber es könnte etwas anderes sein", sagte der israelische Armeesprecher Richard Hecht. Dabei nannte er aber keine Einzelheiten.
Experten warnen vor einem blutigen Häuserkampf bei einer Bodenoffensive Israels im dicht besiedelten Gazastreifen. Israel will nach den verheerenden Terroranschlägen der Hamas am 7. Oktober die militärischen Fähigkeiten sowie die Herrschaft der Islamistenorganisation ausschalten. Die meisten Politiker sehen dabei keine Alternative zu einem Eingreifen auf dem Boden.
Auch Russland drängt dazu, von einer Bodenoffensive abzusehen. Es drohten eine Ausweitung des Konflikts mit "fürchterlichen Folgen für die gesamte Region" und einer noch größeren humanitären Katastrophe, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Er äußerte sich russischen Staatsmedien zufolge in Peking. Dort traf Präsident Wladimir Putin zu einem zweitägigen Besuch ein; er will laut Kreml am Rande des Seidenstraßen-Gipfels auch mit Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping über die Lage in Nahost sprechen.
Putin selbst hatte am Montag mit mehreren Führern in Nahost telefoniert, unter ihnen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas. Der Kremlchef, der einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, forderte eine Feuerpause zum Schutz von Zivilisten. Peskow bestätigte erneut, dass Abbas in Moskau zu einem Besuch erwartet werde. Ein Termin werde gesucht. Russland tritt für die Schaffung eines unabhängigen Palästinenser-Staates ein und unterstützt zugleich Sicherheitsgarantien für Israel. Die Menschen in Israel müssten in Frieden leben, betonte Peskow. Wichtigste Aufgabe sei es nun, den Krieg in Nahost zu beenden.
Quelle: ntv.de, ysc/dpa