Politik

Nach Anschlag in Tel Aviv Israel riegelt Grenzübergänge ab

Soldaten riegeln den Ort Yatta ab, aus dem die beiden Attentäter stammen sollen.

Soldaten riegeln den Ort Yatta ab, aus dem die beiden Attentäter stammen sollen.

(Foto: AP)

Das israelische Militär macht dicht: Nach dem tödlichen Attentat in Tel Aviv werden die Übergänge ins Westjordanland und zum Gazastreifen geschlossen. Ausgerechnet zum Ramadan können nun etliche Palästinenser nicht reisen.

Nach dem tödlichen Anschlag in Tel Aviv hat das israelische Militär die Übergänge zum Gazastreifen und dem Westjordanland geschlossen. Wie die israelische Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf ein Kommuniqué der Streitkräfte berichtete, trat die Maßnahme am Donnerstag um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft.

Die Abriegelung soll bis Sonntag Mitternacht aufrechterhalten werden, wenn das jüdische Shawuot-Fest endet. Die Einreise nach Israel werde nur aus humanitären oder medizinischen Gründen erlaubt, hieß es weiter. Gläubige dürften zum Freitagsgebet auf den Tempelberg, schrieb "Haaretz".

Am Mittwochabend hatten im Ausgehviertel Sarona im Zentrum Tel Avivs zwei palästinensische Attentäter vier Israelis erschossen. Sicherheitskräfte fassten die Männer, einer von ihnen wurde dabei verletzt. Über mögliche Komplizen war zunächst nichts bekannt. Israel drohte nach dem Anschlag harte Maßnahmen an. Unter anderem soll eine Lücke im Sicherheitszaun zum Westjordanland geschlossen werden.

Hunderte zusätzliche Soldaten

Im besetzten Westjordanland wurden Hunderte zusätzliche Soldaten stationiert, wie die Armee mitteilte. Außerdem wurden Einreisegenehmigungen für Zehntausende Palästinenser zurückgenommen, die im Fastenmonat Ramadan Verwandte in Israel besuchen wollten. Die Armee legte außerdem einen Blockadering um den Ort Yatta im südlichen Westjordanland, aus dem die Angreifer stammen. Nach Polizeiangaben sind sie Cousins.

Israel und die Palästinensergebiete werden seit Oktober von einer neuen Gewaltserie erschüttert, bei der bislang mindestens 207 Palästinenser, 32 Israelis und vier Ausländer getötet wurden. Bei der Mehrzahl der getöteten Palästinenser handelte es sich um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter.

Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP

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