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Schlag gegen militärischen Arm Israel tötet hochrangigen Hamas-Kommandeur

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Israel plant eine Militäroffensive in Rafah.

Israel plant eine Militäroffensive in Rafah.

(Foto: via REUTERS)

Mit mehreren Kampfjet-Einsätzen tötet Israel Mitglieder des bewaffneten Arms der Hamas. In Rafah wird ein Kommandeur "ausgeschaltet", wie das Militär mitteilt. Er soll für die Koordination von Angriffen zuständig gewesen sein. Und im Libanon trifft es einen Verantwortlichen von Terroranschlägen.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen wichtigen Kommandeur der islamistischen Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens gezielt getötet. Auf der Basis von Geheimdienstinformationen habe ein Kampfjet den "Terroristen in der Operationseinheit der Hamas im Bereich Rafah präzise angegriffen und ausgeschaltet", hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Muhammad Abu Hasna sei im militärischen Arm der Terrororganisation Hamas aktiv gewesen. Er sei auch daran beteiligt gewesen, "sich humanitäre Hilfsgüter anzueignen und sie an Hamas-Terroristen zu verteilen".

Hasna habe außerdem die Aktivitäten verschiedener Hamas-Einheiten koordiniert. Er sei zudem für eine Einsatzzentrale zuständig gewesen, die Informationen über Positionen der israelischen Armee weitergeleitet habe, um bei Hamas-Angriffen zu helfen. Seine gezielte Tötung werde den Einsatzfähigkeiten verschiedener Hamas-Einheiten in Rafah erheblich schaden, hieß es in der Mitteilung.

Israel plant trotz internationaler Warnungen eine Militäroffensive in Rafah. In der Stadt an der Grenze zu Ägypten suchen derzeit nach Schätzungen 1,5 Millionen Palästinenser auf engstem Raum und unter elenden Bedingungen Schutz vor den Kämpfen in den anderen Gebieten des Gazastreifens.

Luftschlag gegen Hamas-Mitglied im Libanon

Zuvor wurde bei einem Luftangriff im Süden des Libanon nach Angaben der radikalislamischen Hamas eines ihrer Mitglieder getötet. Hadi Mustafa, ein Mitglied des bewaffneten Arms der Hamas im Libanon aus dem palästinensischen Flüchtlingslager Raschidijeh in der Nähe der Küstenstadt Tyrus, sei bei dem Angriff ums Leben gekommen, erklärte die Palästinenserorganisation. Der Mann soll laut Armee für Terroranschläge gegen israelische und jüdische Ziele in mehreren Ländern verantwortlich gewesen sein. Ein Fotograf sah in der Nähe des Lagers die Überreste eines ausgebrannten Autos. Nach Angaben der amtlichen libanesischen Nachrichtenagentur wurde auch ein syrischer Passant getötet, der zufällig an dem Ort des Luftangriffs war.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen kommt es fast täglich zu Kämpfen zwischen der mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon und der Armee im benachbarten Israel. Auch palästinensische Gruppen im Libanon reklamieren Angriffe jenseits der Grenze für sich. Die Angriffe Israels werden ihrerseits immer tiefer im Libanon ausgeführt.

Bei israelischen Angriffen auf Ziele der Hisbollah im Ostlibanon waren nach Angaben aus Sicherheitskreisen am Dienstag zwei Menschen getötet worden, am Montag kam ein Mensch ums Leben. Einer Zählung zufolge sind seit Beginn der Kämpfe im Libanon mindestens 321 Menschen ums Leben gekommen - die meisten von ihnen Hisbollah-Kämpfer, aber auch 55 Zivilisten.

Angst vor Eskalation im Libanon

Auf israelischer Seite sind dem Militär zufolge in der Zeit mindestens zehn Soldaten und sieben Zivilisten getötet worden. Im Januar waren bei israelischen Angriffen in einer Hisbollah-Hochburg im Süden Beiruts der stellvertretende Hamas-Führer Saleh al-Aruri sowie sechs Kämpfer getötet worden.

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Der Angriff nahe Tyros schürt Ängste vor einer weiteren Eskalation der Auseinandersetzungen zwischen dem israelischen Militär und Militanten im Libanon, weil er den Berichten zufolge relativ nahe der Stadt und von Wohngebieten stattfand. Bereits in den vergangenen Tagen lösten israelische Luftangriffe tief im Nordosten des Libanons - etwa 100 Kilometer von der Grenze zu Israel - Befürchtungen aus, dass die Feindseligkeiten sich ausweiten.

Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Sie ermordeten dabei mehr als 1200 Menschen und verschleppten 250 weitere in den Küstenstreifen.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP

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