Politik

"Welt muss entschlossen handeln" Israels Präsident ruft zu Widerstand gegen Teheran auf

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Gemeinsam mit Cameron (rechts) sprach Baerbock mit Herzog (Mitte) über die Lage im Nahen Osten.

Gemeinsam mit Cameron (rechts) sprach Baerbock mit Herzog (Mitte) über die Lage im Nahen Osten.

(Foto: dpa)

Die Sorge vor einem Flächenbrand im Nahen Osten wächst. Wieder einmal ist Außenministerin Baerbock vor Ort und versucht eine Eskalation zu verhindern. Gemeinsam mit ihrem britischen Kollegen spricht sie auch mit Israels Präsident Herzog. Dieser warnt eindringlich vor dem Iran.

Israels Präsident Jitzchak Herzog hat in Jerusalem Bundesaußenministerin Annalena Baerbock von den Grünen und den britischen Chefdiplomaten David Cameron empfangen. Bei dem Gespräch rief der Staatschef die internationale Gemeinschaft auf, sich dem Iran gemeinsam und entschieden entgegenzustellen. Die Führung in Teheran gefährde mit ihrem Handeln "die Stabilität in der gesamten Region".

"Die ganze Welt muss entschlossen und entschieden gegen die Bedrohung des iranischen Regimes handeln", hieß es in einer von Herzogs Büro zu dem Treffen mit den Außenministern Deutschlands und Großbritanniens veröffentlichten Erklärung. Baerbock und Cameron sind die ersten westlichen Spitzenpolitiker, die seit dem iranischen Großangriff auf Israel das Land besuchen.

Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals von seinem Staatsgebiet aus Israel direkt angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden fast alle der über 300 vom Iran abgefeuerten Drohnen und Raketen abgewehrt.

Die Bundesaußenministerin traf auch ihren israelischen Kollegen Israel Katz. Es ist der siebte Israel-Besuch Baerbocks seit dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober. Zentraler Punkt bei den Gesprächen dürften die wachsenden Sorgen vor einer Ausbreitung des Konflikts in der Region bei einem harten israelischen Gegenschlag nach dem iranischen Großangriff vom Wochenende sein. Baerbock dürfte auch die humanitäre Lage der notleidenden Zivilbevölkerung im Gazastreifen ansprechen. In den vergangenen Wochen hatte sie Israel wiederholt aufgefordert, mehr Hilfslieferungen nach Gaza zuzulassen. Baerbock will auch mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und mit Benny Gantz sprechen, der Mitglied des israelischen Kriegskabinetts ist.

Netanjahu: "Wir werden reagieren"

Netanjahu hatte am Dienstag nach Angaben des israelischen Senders Kan bei einem Treffen mit Ministern seiner Likud-Partei gesagt: "Wir werden auf den Iran reagieren, aber man muss es klug anstellen und nicht aus dem Bauch heraus. Sie müssen nervös sein, so wie sie uns nervös gemacht haben." Irans Präsident Ebrahim Raisi hatte Israel dagegen erneut vor einem militärischen Gegenangriff gewarnt. "Die kleinste Aktion (Israels) gegen die nationalen Interessen des Iran wird umfangreiche und schmerzhafte Konsequenzen haben", sagte er in einem Telefonat mit Katars Emir Hamad Al Thani laut dem Webportal seines Präsidialamts.

Am Nachmittag will Baerbock zum Treffen der G7-Außenminister nach Italien weiterreisen. Auch dort dürfte es um Nahost gehen, aber auch um mögliche Hilfen für die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren im russischen Angriffskrieg verteidigt.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen