Streitthema Corona Jeder Vierte hat schon mal Kontakt abgebrochen
14.12.2021, 12:23 Uhr
Spaltet Corona die Gesellschaft? Eine Forsa-Umfrage gibt darüber Aufschluss. Bundesweit hat jeder Vierte schon einmal wegen eines Streits über ein Corona-Thema den Kontakt zu Bekannten abgebrochen. In Ostdeutschland berichtet sogar jeder Dritte davon.
Die vierte Welle, die Omikron-Variante, eine allgemeine Impfpflicht: Auch im privaten Umfeld lässt die Corona-Krise die Deutschen nicht los. Etwas mehr als ein Viertel der Befragten (26 Prozent) gibt an, wegen unterschiedlicher Ansichten bei Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie und Impfpflicht den Kontakt zu einer Person im Bekanntenkreis abgebrochen zu haben. Das geht aus dem RTL/ntv-Trendbarometer hervor.
Auffällig dabei ist das regionale Gefälle: Mehr als jeder dritte Ostdeutsche (37 Prozent) berichtete, schon einmal wegen Corona den Kontakt zu Freunden oder Bekannten abgebrochen zu haben. Dagegen gaben dies nur 25 Prozent der befragten Westdeutschen an. Der großen Mehrheit ist das aber bisher erspart geblieben: 72 Prozent der Befragten gaben an, dass es ihnen noch nicht vorgekommen ist, dass sie wegen der Corona-Maßnahmen oder einer Impfpflicht-Debatte nicht mehr mit einem Verwandten oder Bekannten sprechen.
Generell ist die Corona-Krise im privaten Umfeld alles andere als ein Tabuthema. Die überwiegende Mehrheit der Befragten (92 Prozent) tauscht sich offen über die Pandemie und den damit verbundenen Regeln und Maßnahmen aus. Lediglich sechs Prozent der Befragten gaben an, dass sie das nicht offen ansprechen. Beides gilt quer durch alle Bevölkerungsgruppen.
Bei der Parteipräferenz gibt es nur leichte Unterschiede. Anhänger der meisten Parteien gaben an, offen mit ihrem Umfeld über die Pandemie zu sprechen. Besonders ausgeprägt ist das bei SPD (97 Prozent), Grünen (98 Prozent), CDU/CSU (95 Prozent) und Linke (94 Prozent). Die niedrigsten Werte haben dagegen AfD und FDP - neun beziehungsweise elf Prozent der Anhänger beider Parteien gaben an, das Corona-Thema im Bekanntenkreis eher zu vermeiden.
Für die Erhebung befragte Forsa insgesamt 1002 Menschen zwischen dem 10. und 13. Dezember. Die angegebenen Werte haben eine statistische Fehlertoleranz von plus/minus drei Prozentpunkten.
Quelle: ntv.de, ses