Zweifel an neuen Ministerinnen Viele trauen Baerbock das Amt nicht zu
14.12.2021, 14:07 Uhr
Annalena Baerbock muss erst beweisen, dass sie Diplomatie kann.
(Foto: picture alliance / photothek)
Außenministerin Baerbock ist eines der bekanntesten Gesicht der neuen Bundesregierung. Doch einer Forsa-Umfrage zufolge hält sie nur eine Minderheit für geeignet. Damit ist sie allerdings nicht allein: Gut schneiden fast ausschließlich Baerbocks männlichen Kollegen ab, allen voran der neue Gesundheitsminister.
Annalena Baerbock ist noch keine Woche als Außenministerin im Amt, muss aber noch viel Überzeugungsarbeit leisten, dass sie ihrer Aufgabe gewachsen ist. Im aktuellen RTL/ntv Trendbarometer ist die Kanzlerkandidatin der Grünen mit einem Wert von 97 Prozent das bekannteste Mitglied der neuen Bundesregierung. Gleichzeitig sind 60 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie nicht für die Aufgabe geeignet ist. Fast ein Drittel der Befragten (31 Prozent) kann sich vorstellen, dass Baerbock gute Arbeit leisten wird. 9 Prozent wollen ihre Eignung zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht einschätzen.
Genau andersherum stellt sich die Lage bei Baerbocks Parteikollegen Robert Habeck (89 Prozent Bekanntheitsgrad) dar. Dem neuen Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und auch Vizekanzler im Kabinett von Kanzler Olaf Scholz trauen 61 Prozent der Befragten zu, dass er dem Amt gewachsen ist. Nur knapp ein Viertel (24) ist skeptisch. 15 Prozent haben noch keine Meinung.
Ähnlich sehen die Werte des neuen Gesundheitsministers Karl Lauterbach (96 Prozent der Befragten bekannt) und des neuen Landwirtschaftsministers Cem Özdemir (94 Prozent bekannt) aus: Knapp drei von vier Befragten (73) glauben, dass SPD-Politiker Lauterbach als Minister gute Arbeit leisten wird. 23 Prozent haben da ihre Zweifel. Özdemir attestieren zwei von drei Befragten (65), geeignet zu sein. Ebenfalls ein Viertel (24) glaubt nicht, dass der bekannte Grünen-Politiker als Landwirtschaftsminister geeignet ist.
Nur zwei Männer müssen liefern
Auffällig ist, dass vor allem die weiblichen Mitglieder neuen Kabinetts ihre Eignung nach Ansicht der Befragten noch unter Beweis stellen müssen. Neben Baerbock kommen auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (26), Wohn- und Bauministerin Klara Geywitz (34), Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (36), Innenministerin Nancy Faeser (42) sowie Umweltministerin Steffi Lemke (43) auf vergleichsweise schwache Werte bei der Frage nach ihrer Qualifikation. Nur Familienministerin Anne Spiegel (48) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (51) schenkt immerhin die Hälfte der Befragten ihr Vertrauen.
Von den männlichen Kabinettsmitgliedern erhalten lediglich die FDP-Minister Marco Buschmann (Justiz, 41 Prozent) und Volker Wissing (Verkehr und Digitales, 44 Prozent) Eignungswerte von unter 50 Prozent. Dem neuen Finanzminister Christian Lindner trauen 55 Prozent zu, dass er für das Amt geeignet ist.
In der Umfrage wurden lediglich Werte für die neuen Ministerinnen und Minister im Bundeskabinett erhoben. Die Eignung von Kanzler Olaf Scholz wurde daher nicht erfragt.
Die Daten zum Bundeskabinett wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 10. bis 13. Dezember 2021 erhoben. Datenbasis: 1002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-3 Prozentpunkte.
Quelle: ntv.de, chr