Politik

"Nur zehn Minuten anwesend" Johnson muss illegale Geburtstagsparty erklären

Johnsons Ehefrau Carrie überraschte den Premier im Juni 2020 mit einem Kuchen, berichtet der Sender ITV.  Rund 30 weitere Gäste nahmen teil.

Johnsons Ehefrau Carrie überraschte den Premier im Juni 2020 mit einem Kuchen, berichtet der Sender ITV. Rund 30 weitere Gäste nahmen teil.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die britische Presse fördert unermüdlich neue Details zur Partygate-Affäre von Premier Johnson zutage: Derzeit geht es um eine illegale Geburtstagsfeier. Bei der soll auch die Innenarchitektin mitgefeiert haben, deren hohe Rechnungen dem Regierungschef einen eigenen Skandal einbrockten.

Gegen den britischen Premierminister Boris Johnson werden in einem Medienbericht neue Vorwürfe der Missachtung der Corona-Lockdownregeln erhoben. Johnson habe im Juni 2020 seinen Geburtstag gefeiert, obwohl Kontakte in geschlossenen Räumen verboten gewesen seien, berichtete der Sender ITV News.

Der Sender zitierte aus einem Antwortschreiben des Büros des Regierungschefs, nach dem einige Mitarbeiter im Kabinettsraum zusammengekommen seien, um Johnson zum Geburtstag zu gratulieren. "Er hat sich dort weniger als zehn Minuten aufgehalten", heißt es demnach in dem Schreiben. Der Nachrichtenchef von ITV teilte mit, an der Geburtstagsparty hätten rund 30 Gäste teilgenommen, Johnsons Frau Carrie habe ihn mit einem Kuchen überrascht.

Laut dem Sender waren allerdings nicht nur Mitarbeiter des Regierungssitzes anwesend. Süffisant schreibt ITV, man gehe davon aus, dass Innenarchitektin Lulu Lytle keine Angestellte von Downing Street 10 sei. Zu dieser Zeit renovierte Lytle die Wohnung des Premiers, was ihm wegen der horrenden Kosten einen eigenen Skandal eintrug.

Zweite Party am Abend?

Der Sender berichtet außerdem, dass am Abend des Geburtstags Freunde des Premiers im Regierungssitz weitergefeiert haben sollen. Auch das hätte gegen geltende Lockdown-Regeln verstoßen. Auch dies bestritt das Büro des Regierungschefs. Stattdessen habe der Premier nur mit einer kleinen Anzahl von Familienmitgliedern draußen gefeiert, erklärte sein Büro gegenüber ITV.

Johnson musste sich zuletzt wiederholt für diverse Partys und mögliche Fehleinschätzungen entschuldigen - auch bei Königin Elizabeth. Dabei ging es um zwei Partys, die im April 2021 am Vorabend der Beerdigung von Queen Elizabeths Mann Prinz Philip stattgefunden haben. "Ich bereue diese Entscheidungen zutiefst und bitterlich. Ich kann meine Entschuldigung gegenüber der Queen und dem Land nur wiederholen", sagte Johnson dazu.

Die jüngsten Enthüllungen haben die Zustimmungswerte für Johnson, der seit Wochen wegen diverser Skandale angeschlagen ist, und auch für seine konservative Partei einbrechen lassen. Eine parteiinterne Revolte konnte Johnson vergangene Woche abwehren.

Quelle: ntv.de, mau/rts

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