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Außenseiter im US-Wahlkampf Kennedy-Neffe will NFL-Star Rodgers als Vize

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Robert F. Kennedy wünscht sich Aaron Rodgers (r.) als Vizepräsidentschaftskandidat.

Robert F. Kennedy wünscht sich Aaron Rodgers (r.) als Vizepräsidentschaftskandidat.

(Foto: imago)

Die Chancen eines unabhängigen Kandidaten im US-Wahlkampf sind verschwindend gering und dennoch gehen immer wieder Politiker ohne Rückendeckung von Demokraten und Republikanern ins Rennen. So auch in diesem Jahr: Robert F. Kennedy setzt auf Promis und Verschwörungstheorien.

Neben Donald Trump und Joe Biden geht noch ein dritter Kandidat ins Rennen um das Amt des US-Präsidenten: Der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, Robert F. Kennedy, hat seinen Hut als unabhängiger Kandidat bereits in den Ring geworfen - und will die Wähler mit zweifelhafter Star-Power ködern. Wie die "New York Times" berichtet, habe Kennedy den NFL-Quarterback Aaron Rodgers und den ehemaligen Gouverneur von Minnesota und Profi-Wrestler Jesse Ventura angesprochen, ob sie ihn als Mitkandidaten im Wahlkampf unterstützen.

Rodgers und Ventura stünden ganz oben auf der Liste einer möglichen Rolle als Vizepräsident, heißt es in dem Bericht. Es sei jedoch nicht klar, ob einem der beiden der Posten offiziell angeboten wurde. Kennedy hatte bereits bestätigt, dass er mit dem NFL-Star in regem Kontakt und auch schon mit Ventura in Gesprächen stehe.

Während Vertreter von Rodgers bislang keine Stellung zu der Kennedy-Anfrage nahmen, sagte der Sohn von Ventura: "Niemand hat Gouverneur Ventura offiziell gebeten, Vizepräsidentschaftskandidat zu werden, daher kommentiert der Gouverneur keine Spekulationen."

Kennedy fischt in der Schwurbler-Ecke

Als unabhängiger Kandidat wird Kennedy das Rennen zwar nicht gewinnen, er könnte Trump oder Biden aber entscheidende Stimmen kosten. Umfragen zeigen, dass Kennedy etwa gleich viele Stimmen von Präsident Biden und dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump abziehen könnte. Die Demokraten seien weitaus besorgter als die Republikaner, dass durch an Kennedy verlorene Stimmen eine knappe Wahl zugunsten von Trump kippen könnte, so die NYT.

Für Superbowl-Gewinner Rodgers wäre der Wahlkampf wohl eine herausfordernde Doppelbelastung. Auf dem Höhepunkt der Kampagne im Herbst beginnt auch die neue NFL-Saison mit seinen New York Jets. Nach einem Achillessehnenriss ist der Zeitpunkt seines Comebacks aber noch ungewiss.

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Der 72-jährige Ventura war in den 1970er- und 80er-Jahren als professioneller Wrestler unter dem Namen Jesse "The Body" Ventura bekannt und trat auch in Film und Fernsehen auf, bevor er in die Politik ging. Er wurde 1998 auf der Liste der Reform Party zum Gouverneur von Minnesota gewählt, wo er eine Amtszeit lang amtierte. Seitdem ist er eine prominente Figur in der unabhängigen Politik und in der Politik der Dritten Partei geworden.

Der 70-jährige Kennedy, Anwalt für Umweltrecht und Spross einer traditionsreichen demokratischen Familie, ist in den letzten Jahren durch seine Skepsis gegenüber Impfstoffen und die Verbreitung von Verschwörungstheorien über die US-Regierung und dem öffentlichen Gesundheitsapparat aufgefallen. Auch Rodgers hatte mit seinen Positionen zu Impfstoffen, zur öffentlichen Gesundheit und zur Coronavirus-Pandemie zunehmend die Rolle des prominenten Provokateurs und Querdenkers eingenommen.

Quelle: ntv.de, mba

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