Scholz' Sprecher ordnet ein Klimaaktivisten beschmieren Ampel-Parteizentralen
02.11.2022, 16:22 Uhr
Auch die Parteizentrale der Grünen verschonten die Klimaaktivisten nicht.
(Foto: picture alliance/dpa/TNN)
Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" machen - trotz scharfer Kritik an ihrer jüngsten Straßenblockade in Berlin - weiter. Diesmal haben sie die Zentralen aller Ampel-Regierungsparteien im Visier.
Klimademonstranten haben mit verschiedenen Aktionen vor den Parteizentralen der Ampel-Regierung in Berlin protestiert. Nach Angaben der Polizei klebten sich drei Menschen an die Hausfassade der Bundesgeschäftsstelle der Grünen in Berlin-Mitte. Zudem seien die Fassade und ein Auto mit oranger Farbe versehen worden. Insgesamt hätten sich sechs Menschen an der Aktion am späten Vormittag beteiligt, sagte eine Polizeisprecherin. Etwa zeitgleich gab es Aktionen an den Parteizentralen von SPD und FDP.
Am Willy-Brandt-Haus in Kreuzberg entleerten zwei Frauen einen Feuerlöscher und beschmierten die Außenfassade. Bei der FDP klebten sich zwei Personen am Hauseingang fest. An allen Orten war Polizei vor Ort.
Die Klima-Protestgruppe "Letzte Generation" teilte zu den Aktionen mit, es seien die Parteizentralen aller Regierungsparteien mit oranger Farbe besprüht worden. "Orange Farbe wird durch Warnwesten und Banner viel mit der Letzten Generation in Verbindung gebracht, aber auch mit orangen Gefängnis-Overalls", hieß es. "Die Todesspirale aus Klimakipppunkten beginnt sich bereits zu drehen, und keine der Parteien hat einen Plan, das noch in den Griff zu bekommen", kommentierte die Protestgruppe ihre Aktionen.
Scharfe Kritik an Straßenblockade
Trotz der Attacken von Klimaaktivisten auf die Parteizentralen der Ampel-Koalition will die Bundesregierung nicht von Terrorismus sprechen. "Da würde ich doch ein bisschen vorsichtig mit der Wortwahl sein", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit auf eine entsprechende Journalistenfrage. Die jüngsten Schmierereien seien eine Ordnungswidrigkeit, aber dem Begriff Terrorismus wolle er nicht das Wort reden.
In den vergangenen Tagen hatte die Protestgruppe "Letzte Generation" nach verschiedenen Aktionen reichlich Kritik geerntet. Am Montag blockierten die Aktivisten bereits mehrere Straßen in der Hauptstadt, wodurch sich nach Darstellung der Feuerwehr die Rettung eines Unfallopfers verzögerte. Vor diesem Hintergrund hatte Bundeskanzler Olaf Scholz dazu aufgerufen, dass man bei jeder Form des Protests "immer bedenkt, dass das nicht zur Gefährdung anderer beiträgt".
Quelle: ntv.de, mpe/dpa