Politik

Ursache wohl technischer DefektKlimakonferenz in Belém gerät nach Feuer unter Zeitdruck

21.11.2025, 04:04 Uhr
November-20-2025-Belem-Brazil-Brazil-ANTONIO-GUTERRES-briefs-the-press-on-the-penultimate-day-of-COP30-urging-progress-on-a-roadmap-for-fossil-fuel-transition-and-climate-finance-With-negotiations-still-uncertain-he-noted-speculation-over-the-summitA-a-a-s-outcome-but-emphasized-that-a-meaningful-agreement-remains-within-reach-and-expressed-confidence-that-determination-and-compromise-could-guide-the-talks-to-a-constructive-conclusion
UN-Generalsekretär Guterres hofft auf eine Einigung in letzter Minute. (Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Ein Feuer unterbricht die laufende Klimakonferenz in Belém. Auch ohne dieses Menetekel gerät der Gipfel mehr und mehr in Zeitnot. Streitpunkt bleibt die Abkehr von fossilen Brennstoffen. Ein Zeitplan ist nicht in Sicht, die Finanzierung bleibt ebenfalls unklar.

Nach einer Unterbrechung durch ein Feuer sollen die entscheidenden Verhandlungen bei der Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien am heutigen Freitag fortgesetzt werden. Das teilten die Organisatoren mit. Zuvor war das gesamte Konferenzgelände in der Stadt Belém evakuiert worden, nachdem ein Feuer ausgebrochen war. 13 Menschen wurden wegen Rauchvergiftungen behandelt. Auslöser war den örtlichen Behörden zufolge vermutlich ein technischer Defekt.

Die Wiederaufnahme der Gespräche erfolgt unter erheblichem Zeitdruck. Die Verhandler der fast 200 Teilnehmerstaaten hatten bereits eine für Mittwoch gesetzte Frist für eine Einigung verpasst. Kurz vor dem Brand hatte das Gastgeberland Brasilien einen neuen Kompromissvorschlag vorgelegt. Dieser enthielt einem Reuters vorliegenden Entwurf zufolge jedoch keinen Fahrplan für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, was ein zentraler Streitpunkt der Konferenz ist. Der Entwurf sieht zudem vor, die Finanzmittel zur Anpassung an den Klimawandel bis 2030 zu verdreifachen, lässt jedoch offen, woher das Geld kommen soll.

Streit um fossile Energien und Geld

Die zweiwöchigen Verhandlungen werden von dem Streit über die Zukunft fossiler Energien und die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen überschattet. Dutzende Industrie- und Entwicklungsländer drängen auf einen klaren Fahrplan für den Ausstieg. Einige Förderländer sperren sich jedoch dagegen. Auf dem Gipfel im vergangenen Jahr war zwar eine Abkehr von fossilen Energien beschlossen worden, jedoch ohne konkrete Schritte oder einen Zeitplan. UN-Generalsekretär Antonio Guterres appellierte an die Kompromissbereitschaft der Delegationen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Kompromiss möglich ist", sagte er.

Ein weiterer Knackpunkt ist die Zurückhaltung einiger reicherer Staaten, neue Finanzierungszusagen für ärmere Länder zu machen. Das Misstrauen der Entwicklungsländer wird durch den Rückzug der USA aus der internationalen Klimakooperation unter Präsident Donald Trump verstärkt. Der Umweltminister des Pazifikstaates Palau, Steven Victor, unterstrich die Dringlichkeit. "Wenn wir Belem ohne ein tiefgreifendes Ergebnis zur Anpassung für die am stärksten gefährdeten Länder der Welt verlassen, wird das ein Scheitern sein", sagte er.

Quelle: ntv.de, mau/rts

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