Merz teilt Einigung mit Koalition verständigt sich auf Aktivrente ab 2026
16.09.2025, 16:17 Uhr Artikel anhören
Merz macht die Verständigung in Berlin bekannt.
(Foto: picture alliance / Eventpress)
Ein Freibetrag von monatlich 2000 Euro soll Menschen künftig auch über den Rentenbeginn hinaus im Job halten. Kanzler Merz teilt nun die Verständigung innerhalb der Koalition auf die Aktivrente mit. Selbstständige sind von den Regelungen zunächst ausgeschlossen.
Die schwarz-rote Koalition hat sich nach Angaben von Bundeskanzler Friedrich Merz auf die Einführung der "Aktivrente" geeinigt. Mit einem Freibetrag von 2000 Euro monatlich soll ein Anreiz geschaffen werden, damit Arbeitnehmer über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus arbeiten, sagte der CDU-Vorsitzende beim Maschinenbaugipfel des VDMA in Berlin. "Wir haben uns vor wenigen Stunden darauf verständigt, die sogenannte Aktivrente zum 1. Januar 2026 einzuführen", fügte er hinzu.
Die Regelung soll nach Angaben aus Koalitionskreisen zunächst nur für Arbeitnehmer, nicht für Selbstständige gelten. Zudem sollen Beschäftigte das Angebot erst ab dem Erreichen des gesetzlichen Rentenalters nutzen können - und nicht bei einem vorgezogenen Ruhestand. Dies soll einen Missbrauch der Regeln und Steuermindereinnahmen verhindern. Es werde damit gerechnet, dass jährlich rund 25.000 Fachkräfte das Angebot nutzen.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, der das Konzept ursprünglich vorgeschlagen hatte, begrüßte die Einigung. "Mit der Aktivrente wollen wir einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten", sagte er Reuters. "Wir wollen Arbeiten im Alter attraktiver machen." Die Aktivrente solle zum 1. Januar 2026 eingeführt werden. "Damit setzen wir in der CDU-geführten Bundesregierung ein zentrales Wahlversprechen um."
Merz wies Kritik zurück. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir mit dieser Methode, die richtigen Anreize zu setzen, weiterkommen als mit Befehl und Gehorsam, mit Repression und mit gesetzlichen Regeln", sagte er beim VDMA in Anspielung auf Forderungen, lieber das gesetzliche Renteneintrittsalter zu erhöhen. Zuvor hatte es Kritik von Arbeitgebern und Gewerkschaften gegeben.
Die Aktivrente ist ein Element mehrerer Änderungen im Rentenbereich, auf die sich Union und SPD im Koalitionsvertrag verständigt hatten.
Quelle: ntv.de, jwu/rts