Politik

"Polizeipräsenz erhöhen" Kommunen fordern Schutz vor Terror

Zur Terrorbekämpfung gibt es ein gemeinsames Abwerzentrum. Die Kommunen fordern, dass mehr Präventionszentren eingerichtet werden.

Zur Terrorbekämpfung gibt es ein gemeinsames Abwerzentrum. Die Kommunen fordern, dass mehr Präventionszentren eingerichtet werden.

(Foto: REUTERS)

Nach den Terroranschlägen in Bayern fordern Vertreter von Städten und Gemeinden nun flächendeckend mehr Terror-Präventionszentren, um gegen islamistische Gewalt vorzugehen. Die Polizei soll in einem bundesweiten Netzwerk zusammenarbeiten.

Angesichts der islamistischen Bedrohung fordern die Städte und Gemeinden flächendeckend Terror-Präventionszentren der Polizei. Die Einrichtungen sollten gemeinsam mit den Kommunen die Lage vor Ort analysieren, Gegenstrategien entwickeln und in einem bundesweiten Netzwerk zusammenarbeiten, sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, der "Passauer Neuen Presse". Bund und Länder seien gefordert, "ihre Polizeipräsenz zu erhöhen und zusätzliches Personal für unsere Sicherheit einzustellen".

Mit den bei Polizeipräsidien oder Kreispolizeibehörden angesiedelten Zentren könnte der notwendige Informationsfluss der Behörden untereinander sichergestellt werden, sagte Landsberg. "Gleichzeitig wären diese Zentren ein wichtiger Ansprechpartner für Eltern, Lehrer, Arbeitgeber oder auch Religionsgesellschaften, die bei einzelnen Personen entsprechende Tendenzen erkennen."

Merkel will mehr Prävention

Eine stärkere Präventionsarbeit ist Bestandteil des Neun-Punkte-Plans, den Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vergangene Woche nach den jüngsten islamistischen Anschlägen vorgestellt hatte. Ein vermutlich aus Afghanistan stammender Flüchtling hatte am 18. Juli bei Würzburg fünf Menschen mit einer Axt schwer verletzt. Knapp eine Woche später hatte sich ein syrischer Flüchtling in Ansbach in die Luft gesprengt und 15 Menschen verletzt.

Derzeit gibt es in Deutschland ein gemeinsames Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ), das 2004 in Berlin gegründet worden ist. In der Einrichtung arbeiten unter anderem Mitarbeiter von Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst, Bundeskriminalamt und Bundespolizei zusammen. Auch über ein europäisches Terrorabwehrzentrum wird seit einiger Zeit in der Politik diskutiert. So fordert FDP-Chef Christian Lindner im "Münchner Merkur": "Der Terrorismus macht an Grenzen nicht Halt. Deshalb muss die Antwort ein EU-Terrorabwehrzentrum sein".

Quelle: ntv.de, sgu/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen