Politik

Schwere Waffen für die Ukraine Kreml: "Panzer brennen und werden brennen"

Russlands Präsident Wladimir Putin ist auf einem Bildschirm zu sehen, im Vordergrund steht sein Sprecher Dmitri Peskow (Archivbild). Beide heben das große militärische Potenzial Moskaus hervor.

Putins Sprachrohr Peskow stellt für alle, die anderes hofften, klar: "Die militärische Spezialoperation wird weitergehen."

(Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa)

Großbritannien und Polen wollen Kampfpanzer an die Ukraine liefern - was den Kreml nach eigenen Angaben unbeeindruckt lässt. Die Lieferungen würden "diese Geschichte nur verlängern", sagt Peskow. Er erklärt zudem: In Dnipro waren nicht die Russen am Werk.

Der Kreml gibt sich unbeeindruckt von der angekündigten Lieferung britischer Kampfpanzer an die Ukraine. Neue Lieferungen aus Ländern wie Großbritannien und Polen würden nichts an der Lage am Boden ändern, sondern bedeuteten nur weiteren Ärger für die Ukraine, sagt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow.

"Diese Panzer brennen und werden brennen", sagte Peskow mit Blick auf die angekündigten Lieferungen von Kampfpanzern. Tatsächlich hat Russland nach Angaben der Investigativ-Journalisten von Oryx seit Februar vergangenen Jahres 1614 Panzer verloren, davon wurden 947 komplett zerstört.

Russland wird seine Offensive in der Ukraine laut dem Kreml unabhängig von ausländischen Waffenlieferungen fortsetzen: "Die militärische Spezialoperation wird weitergehen", sagte Peskow. Er sagte, die Pläne westlicher Länder zur weiteren militärischen Unterstützung der Ukraine würden "die Situation vor Ort nicht ändern". Die Lieferungen würden aber "diese Geschichte nur verlängern".

Der britische Premierminister Rishi Sunak hatte vergangene Woche angekündigt, britische Kampfpanzer der Reihe "Challenger 2" an die Ukraine zu liefern. Auch Polen signalisierte seine Bereitschaft, die Ukraine mit "Leopard"-Panzern aus deutscher Produktion zu versorgen. Frankreich will leichte Panzer an die Ukraine liefern. Moskau hat wiederholt westliche Waffenlieferungen an die Ukraine verurteilt.

Angeblich keine Kluft zwischen Armee und Söldnern

Peskow bestritt zudem Berichte über einen Konflikt zwischen dem Verteidigungsministerium und der Söldnergruppe Wagner, die ebenfalls in der Ukraine kämpft. Dies sei eine Erfindung der Medien, so der Präsidialamtssprecher. Bei den Berichten über eine angebliche Kluft handele es sich um Informationsmanipulationen. Russland erkenne beide als Helden an, und "beide werden für immer in unserem Gedächtnis bleiben".

Am Freitag waren allerdings Spannungen offen zutage getreten. Das Ministerium behauptete, die ukrainische Stadt Soledar eingenommen zu haben - was die Ukraine bestritt -, aber es erwähnte die Rolle der Söldner bei den Kämpfen zunächst nicht. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin beklagte sich daraufhin über Versuche, die Rolle seiner Kämpfer und ihre Leistungen zu schmälern. Das Ministerium veröffentlichte später eine Aktualisierung, in der es das "mutige und selbstlose Handeln" der Wagner-Kämpfer pries. Prigoschin selbst lobte daraufhin in einem Video sich und seine Kämpfer. Diese seien verantwortungsvoll, diszipliniert und könnten auch zuhören.

"Angriffe werden gegen militärische Ziele geführt"

Peskow erklärte außerdem, Russland habe nicht den Wohnblock in Dnipro beschossen. "Die russischen Streitkräfte greifen keine Wohngebäude oder Einrichtungen der sozialen Infrastruktur an. Angriffe werden gegen militärische Ziele geführt, entweder offensichtliche oder getarnte." Der Schaden könnte die Folge eines Einsatzes der Flugabwehr sein, die das Geschoss abgefangen habe. Einige "Vertreter der ukrainischen Seite" seien zu demselben Schluss gekommen.

Am Samstagabend hatte ein ukrainischer Präsidenten-Berater gesagt, offenbar sei die Rakete von der Flugabwehr abgeschossen worden und dann auf den Wohnblock gestürzt. Später zog er seine Aussage zurück. Bei der Rakete soll es sich um eine Kh-22 handeln. Die Ukraine ist nach eigener Darstellung nicht in der Lage, derartige Geschosse abzufangen.

Quelle: ntv.de, ghö/rts/AFP

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen