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Nach Nord-Stream-Explosionen Kreml beklagt angebliche Informationssperre

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Die beiden Nord Stream Pipelines wurden offenkundig durch Sabotage zerstört - unklar ist, von wem.

(Foto: dpa)

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Auf Antrag Russlands tagt der UN-Sicherheitsrat zum Thema Nord Stream 1 und 2. Moskau behauptet, ihm seien Informationen über die Explosionen vorenthalten worden, unter anderem von Deutschland. Die Vereinten Nationen warnen vor voreiligen Schlüssen.

Russland widerspricht der Darstellung Deutschlands, Moskau sei über die Ermittlungen nach den Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 unterrichtet worden. "Jeder Versuch, uns Informationen zu verschaffen, wurde von ihnen abgelehnt oder ignoriert", sagte Russlands Vize-UN-Botschafter Dmitri Poljanski vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates, den Russland zu dem Thema konsultiert hatte. Anderslautende Behauptungen seien falsch. Poljanski bezog sich auf einen Brief, den die Bundesrepublik, Schweden und Dänemark gemeinsam an den Weltsicherheitsrat gerichtet haben. Darin wird betont, dass Russland über die gemeinsamen Ermittlungen der drei Länder informiert wurde.

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Die Vereinten Nationen riefen angesichts verschiedener Schuldzuweisungen zur Zurückhaltung auf. "Wir sollten alle unbegründeten Anschuldigungen vermeiden, die die bereits erhöhten Spannungen in der Region weiter eskalieren und möglicherweise die Suche nach der Wahrheit behindern könnten", sagte die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo vor dem UN-Sicherheitsrat. Die Vereinten Nationen könnten keine Behauptung bestätigen. Die Ergebnisse der laufenden nationalen Untersuchungen Deutschlands, Schwedens und Dänemarks müssten abgewartet werden.

Der UN-Sicherheitsrat war auf Anfrage Russlands zusammengekommen. Die als Sabotage eingestuften Explosionen im September 2022 hatten sich nach Auffassung Moskaus gegen Russland und Deutschland gerichtet. Der Kreml beschuldigt die USA, den Anschlag ausgeführt zu haben. Beweise für eine Beteiligung der USA gibt es nicht. Die russische Politik arbeitet sich allerdings seit Tagen an nicht belegten Behauptungen des US-Journalisten Seymour Hersh ab, der unter Berufung auf eine einzelne anonyme Quelle geschrieben hatte, US-Marinetaucher seien für die Explosionen in der Ostsee verantwortlich. Das Weiße Haus wies den Bericht als Erfindung zurück.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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