Politik

Angriff auf Nord-Stream-Pipeline Kreml glaubt nicht an einen ukrainischen "Doktor Evil"

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Der Anschlag auf die Pipelines ist noch immer nicht geklärt.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

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Der Krimi um den Anschlag auf die Nord-Stream-Gaspipelines geht weiter: Nach Medienberichten, dass pro-ukrainische Akteure für die Sabotage verantwortlich seien könnten, schaltet sich der Kreml ein. Einem ukrainischen "Doctor Evil" spricht er die Fähigkeiten dazu ab - und bezichtigt andere Länder.

Der Kreml hat die Berichte über eine angeblich pro-ukrainische Gruppierung hinter den Anschlägen auf die Nord-Stream-Gaspipelines unglaubwürdig genannt. "Was den pro-ukrainischen 'Doktor Evil' betrifft, der das alles organisiert haben soll, so ist das schwer zu glauben", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Solch eine Aufgabe könnten nur wenige Geheimdienste bewerkstelligen, fügte er hinzu.

Peskow erneuerte vielmehr den Vorwurf gegenüber den USA und Großbritannien. "Sie sehen, dass die Angelsachsen, über die wir von Anfang an geredet haben, geschäftig werden. Sie haben viele Unannehmlichkeiten in den Beziehungen mit den Deutschen wegen des Terroranschlags, das ist offensichtlich", sagte Peskow. Kremlchef Wladimir Putin hatte bereits kurz nach dem Anschlag die "Angelsachsen" - also Briten und Amerikaner - für die Attacke verantwortlich gemacht. Russland, dessen Beziehungen zum Westen vor allem wegen des Kriegs gegen die Ukraine tief zerrüttet sind, gilt jedoch selbst als möglicher Verdächtiger. Immerhin hatte das Land zum Zeitpunkt der Sprengung die Gaslieferungen nach Europa durch die Ostsee bereits eingestellt.

Ende September kam es zu Explosionen unter Wasser an der Ostseepipeline, die von Russland nach Deutschland führt. Dabei wurden beide Stränge der Pipeline Nord Stream 1 und ein Strang von Nord Stream 2 leck geschlagen. Ermittlern zufolge ist ein Sabotageakt für die Explosion verantwortlich. ARD, SWR und die "Zeit" hatten zuletzt darüber berichtet, dass eine aus sechs Personen bestehende Gruppierung ein Schiff angemietet und wohl darauf den Sprengstoff zu den Pipelines in der Ostsee befördert habe. Zwei der Personen hätten ukrainische Pässe. Eine Verbindung zu staatlichen Stellen lasse sich aber nicht herstellen.

Quelle: ntv.de, cls/dpa

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