Abhilfe bei schwachen Schülern Kretschmann nimmt Eltern in die Verantwortung
08.01.2024, 07:31 Uhr Artikel anhören
Das Elternhaus müsse den Wissensdurst der Schülerinnen und Schüler fördern, sagt Winfried Kretschmann.
(Foto: dpa)
Wenn die Leistung in der Schule nicht stimmt, geben einige Eltern reflexartig den Lehrkräften ihrer Kinder die Schuld. Landeschef Kretschmann sieht das anders: Er fordert gegenseitigen Respekt und appelliert an Väter und Mütter, ihren Beitrag zu leisten.
Um die Leistungsprobleme bei Grundschülern in den Griff zu bekommen, sieht Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann neben dem Staat auch die Eltern in der Pflicht. "Es braucht einen allgemeinen Bildungswillen - übrigens über die ganze Bildungsbiografie hinweg", sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. Dieser Wissensdurst müsse aus den Elternhäusern heraus gefördert werden.
Aus seiner Sicht müsse die Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Lehrerschaft erneuert werden. "Wir haben teilweise eine Überbetreuung - das, was man Helikoptereltern nennt. Und es gibt auch einen Anteil an Eltern, der die Pflicht, sich um die Erziehung der Kinder zu kümmern, zu wenig wahrnimmt."
Für wichtig hält Kretschmann dabei den gegenseitigen Respekt zwischen Eltern und Lehrkräften. Ein gutes Beispiel dafür sei die Grundschulempfehlung. "Ich weiß nicht, warum sich manche Eltern daran nicht halten." Das sei die Empfehlung von Fachleuten. Eltern sollten die Fachkräfte respektieren und sich nicht über deren Votum hinwegsetzen, so Kretschmann.
Bildungsstudien hatten in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es mit den Leistungen in vielen Kernfächern bergab geht. Im Jahr 2022 zeigten das die schlechten Testergebnisse bei Viertklässlern in Mathe und Deutsch: Fast jedes fünfte Kind schaffte die Mindeststandards in den zwei Fächern nicht. Der Anteil der starken Schülerinnen und Schüler, die den Regelstandard in Deutsch und Mathematik schaffen oder übertreffen, sank.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa