Politik

Reaktion auf Fall Khashoggi? Lagarde verschiebt Saudi-Arabien-Reise

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Im Fall des verschwundenen Journalisten Khashoggi wächst der internationale Druck auf Saudi-Arabien. Die Teilnehmerzahl einer im Königreich geplanten Investorenkonferenz schrumpft. Auch IWF-Chefin Lagarde sagt nun ab.

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat ihre geplante Reise in den Nahen Osten verschoben, wo sie an einer großen Investoren-Konferenz in Saudi-Arabien teilnehmen wollte. Das teilte ein IWF-Sprecher mit. Noch vor wenigen Tagen hatte Lagarde erklärt, sie werde trotz erheblicher Vorwürfe gegen die politische Führung des Königreichs in Zusammenhang mit dem Verschwinden des Journalisten Jamal Khashoggi nach Riad reisen. 

"Die ursprünglich geplante Reise der Managing-Direktorin in die Nahost-Region wird verschoben", sagte ein Sprecher des IWF, ohne weitere Angaben zu machen. Am 23. Oktober soll eine große Investorenkonferenz mit einem Großaufgebot an Prominenz aus Wirtschaft und Politik in Riad steigen. Nach den Vorkommnissen um Khashoggi hagelte es jedoch bereits Absagen.

Siemens analysiert die Situation noch

Unter anderem haben der Chef der Großbank HSBC, John Flint, sowie die Vorstandsvorsitzenden des Unterhaltungskonzerns Viacom und vom Fahrdienstleister Uber abgesagt. Auch der britische Großinvestor Richard Branson hatte bereits zurückgezogen. Auch zahlreiche Medien werden dem Treffen fernbleiben.

Bisher nicht offiziell abgesagt haben unter anderem US-Finanzminister Steven Mnuchin und der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Joe Kaeser. Von Siemens hatte es am Dienstag geheißen, man beobachte die Situation noch.

Khashoggi war vor einigen Tagen nach Istanbul gereist. Dort war er in das saudi-arabische Konsulat gegangen, aber bisher nicht wieder herausgekommen. US-Medien berichteten, dass Khashoggi dort ermordet worden sei. Saudi-Arabien widerspricht bisher diesen Spekulationen. Türkische Ermittler untersuchen den Fall.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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