Gesetzesverschärfung geplant Lauterbach will Rauchen in Autos mit Kindern verbieten
07.07.2023, 03:33 Uhr Artikel anhören
Im Auto ist die Schadstoffkonzentration von Tabakrauch um ein Vielfaches höher als in einer Kneipe.
(Foto: picture alliance/dpa)
Passivrauchen ist schädlich, im Auto kann man dem Qualm aber kaum entkommen. In Fahrzeugen, in denen Kinder oder Schwangere sitzen, soll nach dem Willen des Bundesgesundheitsministers künftig ein Rauchverbot gelten.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will künftig das Rauchen in Fahrzeugen verbieten, wenn Minderjährige oder Schwangere an Bord sind. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf einen Referentenentwurf aus Lauterbachs Ministerium berichtet, soll das Nichtraucherschutzgesetz im Zuge der von der Ampel-Koalition geplanten Cannabis-Legalisierung entsprechend geändert werden.
Mit dem Verbot werde für die "besonders vulnerable Personengruppe" der Minderjährigen und Schwangeren der "erforderliche Schutz vor dem Passivrauchen gewährleistet", heißt es in dem Entwurf laut RND zur Begründung. Ungeborene und Minderjährige könnten sich der besonderen Belastung, die durch das Passivrauchen drohe, nicht entziehen und seien besonders gefährdet, heißt es demnach weiter. Die Rauchbelastung sei im Auto "wegen des geringen Raumvolumens extrem hoch". Passivrauchen verursache "nach gesicherter Studienlage" viele "schwere Erkrankungen und Todesfälle". So sei unter anderem ein kausaler Zusammenhang zwischen Passivrauchen und Lungenkrebs belegt.
Das Verbot soll dem Entwurf zufolge für Tabakzigaretten, E-Zigaretten, erhitzte Tabakprodukte und Cannabis gelten. Der Referentenentwurf aus dem SPD-geführten Ministerium ist laut RND noch nicht mit allen anderen Ressorts abgestimmt. Er könnte daher vor einem Beschluss der Bundesregierung noch geändert werden. Das Bundesnichtraucherschutzgesetz sieht bei einem Vorstoß gegen Rauchverbote eine Geldbuße vor, ein konkreter Betrag wird darin aber nicht genannt.
Der Bundesrat hat bereits mehrere Versuche unternommen, Kinder und Schwangere im Auto vor Passivrauchen zu schützen. Im März letzten Jahres hat die Länderkammer einen Entwurf zur Änderung des Nichtraucherschutzgesetzes vorgelegt.
Quelle: ntv.de, Ino/AFP