Wegen Agententätigkeit verhaftet Lawrow fordert Freilassung von Butina
21.07.2018, 21:34 Uhr
Maria Butina bei einer politischen Veranstaltung.
(Foto: REUTERS)
Sie soll im Auftrag der russischen Regierung Organisationen in den USA infiltriert haben. Dafür wurde Maria Butina verhaftet. Russlands Außenminister Lawrow fordert nun ihre Freilassung, die Festnahme sei "inakzeptabel".
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die Freilassung der in den USA wegen Spionageverdachts festgenommenen Russin Maria Butina gefordert. Dies müsse "so schnell wie möglich" geschehen, sagte Lawrow nach Angaben seines Ministeriums in Moskau in einem Telefonat mit seinem US-Kollegen Mike Pompeo. Die Festnahme der 29-Jährigen wegen versuchter Infiltration politischer Organisationen der Vereinigen Staaten sei "inakzeptabel".
Das Gespräch der beiden Außenminister fand nach Moskauer Angaben auf Initiative der USA statt. Neben dem Fall seien auch die bilateralen Beziehungen der beiden Länder, der Bürgerkrieg in Syrien und die Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel besprochen worden.
Die Bundes-Staatsanwaltschaft in Washington beschuldigt Butina, an einer Verschwörung der russischen Regierung zur Beeinflussung der US-Politik beteiligt gewesen zu sein. Die 29-Jährige soll von 2015 bis mindestens Februar 2017 unter Anweisung eines Moskauer Regierungsvertreters in den USA gearbeitet haben.
Laut US-Justizministerin war sie am vergangenen Sonntag in der US-Hauptstadt festgenommen und am Montag einer Richterin vorgeführt worden. Die Russin soll mit einem Studentenvisum eingereist sein. Die US-Bundespolizei FBI hält das Studium nach eigenen Angaben für eine Tarnung der Agententätigkeit.
Butina soll Verbindungen zu der einflussreichen Waffenlobby NRA geknüpft und an Treffen von Lobbyisten-Vereinigungen teilgenommen haben soll. Sie verfolgte demnach das Ziel, Kontakte zu Politikern herzustellen, um in den "nationalen Entscheidungsapparat der Vereinigten Staaten einzudringen". Ihr wird Agententätigkeit vorgeworfen. Sie lebte die vergangenen drei Jahre in Washington.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP