Politik

Untreue und Bestechlichkeit Linken-Politiker zeigt Lauterbach wegen Impfkampagne an

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Ende des Jahres 2022 bringt der Gesundheitsminister Karl Lauterbach die neue Impfkampagne "Ich schütze mich" auf den Weg. Nun wird er deswegen von der Linken angezeigt.

Ende des Jahres 2022 bringt der Gesundheitsminister Karl Lauterbach die neue Impfkampagne "Ich schütze mich" auf den Weg. Nun wird er deswegen von der Linken angezeigt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ende 2022 startet Bundesgesundheitsminister Lauterbach eine Kampagne für die Corona-Impfung. Jetzt rügt der Bundesrechnungshof Mängel bei der Auftragsvergabe. Ein Linken-Politiker erstattet daraufhin Anzeige wegen Untreue und schaltet den Staatsanwalt ein.

Der Linken-Politiker Sören Pellmann hat wegen Untreue und Vorteilsnahme beziehungsweise Bestechlichkeit Strafanzeige gegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach gestellt. Hintergrund ist ein Bericht des Bundesrechnungshofs zu möglichen Ungereimtheiten bei der Vergabe einer Werbekampagne für die Corona-Impfung. Dies geht aus der Strafanzeige hervor. Das Bundesgesundheitsministerium wies die Vorwürfe zurück.

Sören Pellmann ist seit Februar 2024 der Co-Vorsitzende der Gruppe der Linken im Bundestag.

Sören Pellmann ist seit Februar 2024 der Co-Vorsitzende der Gruppe der Linken im Bundestag.

(Foto: picture alliance / dts-Agentur)

Konkret geht es um die Kampagne "Ich Schütze mich" vom Oktober 2022. Dafür entstanden Pellmanns Anzeige zufolge bis Ende 2023 Gesamtkosten von 44,8 Millionen Euro. Pellmann moniert unter Hinweis auf den Rechnungshof, dass das Bundesgesundheitsministerium den Auftrag an die Werbeagentur Brinkert-Lück vergeben habe, obwohl das Ministerium einen Rahmenvertrag mit einer anderen Agentur gehabt habe, nämlich Scholz&Friends. "Hierbei verstieß es aus Sicht des Bundesrechnungshofs gegen das Vergaberecht und schloss den Wettbewerb unzulässig aus", heißt es in Pellmanns Anzeige. Es bestehe der Verdacht, dass der öffentlichen Hand ein Schaden entstanden sei, schreibt der Vorsitzende der Linken-Gruppe im Bundestag weiter.

Dazu komme der Verdacht der Vorteilsnahme, weil die Agentur Brinkert-Lück auch die SPD-Wahlkampagne 2021 verantwortet habe. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Bundesgesundheitsministerium einen erhöhten Preis für die Vergabe" der Kampagne gezahlt habe.

Pellmann fordert mehr Transparenz

Pellmann fordert die Staatsanwaltschaft auf, den "Tatvorwürfen" nachzugehen. Ein Sprecher von Lauterbachs Ministerium betonte, die Bundesregierung äußere sich grundsätzlich nicht zu laufenden Verfahren. Allgemein könne er jedoch sagen: "Das Bundesgesundheitsministerium teilt die Einschätzung des Rechnungshofes ausdrücklich nicht. Die Unterbeauftragung der Agentur Brinkert-Lück ist mündlich mit der Rahmenvertragsagentur Scholz&Friends erfolgt und erfüllt damit aus Sicht des Ministeriums die vergabe- und vertragsrechtlichen Vorgaben."

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Im Übrigen sei der Eindruck falsch, es handele sich bei der mündlichen Absprache um einen Auftrag über 45 Millionen Euro. Die Leistungen der Agentur seien mit 865.000 Euro angesetzt gewesen. "Der Rest sind Ausgaben für Plakate, Spots, Anzeigen", erklärte der Sprecher.

Pellmann betonte jedoch: "Die Maßnahmen der Corona-Zeit und deren Bewertung sind in der Gesellschaft weiterhin ein großes Diskussionsthema. Es ist wichtig für die politische Transparenz und das Vertrauen der Bevölkerung gegenüber der Politik und den politischen EntscheidungsträgerInnen, dass die Staatsanwaltschaft den Vorwürfen gründlich nachgeht."

Quelle: ntv.de, mes/dpa

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