Politik

Feuer in DHL-Zentrum LeipzigLitauen beschuldigt 16 Personen der Terrorplanung

18.11.2025, 13:58 Uhr
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Am DHL-Logistikzentrum in Leipzig war im Juli 2024 ein Feuer ausgebrochen. (Foto: picture alliance/dpa)

Im Sommer 2024 sind Kurierpakete mit Brandsätzen in Europa unterwegs. In Leipzig fängt eines davon Feuer. Die Sicherheitsbehörden sind alarmiert. Litauische Ermittler geben nun Auskunft - und haben 16 Verdächtige.

Litauen verdächtigt insgesamt 16 Personen einem Netzwerk anzugehören, das Terroranschläge in verschiedenen europäischen Ländern geplant und organisiert haben sollen. Dazu sollen sie Pakete mit selbstgebauten Sprengsätzen über Kurierdienste in andere EU-Länder und nach Großbritannien versandt haben.

"Bislang wurden 16 Personen als Verdächtige benannt, gegen 9 von ihnen wurde per Gerichtsbeschluss ein Haftbefehl erlassen, und wir warten auf die Vollstreckung des europäischen Haftbefehls aus Estland", sagte Generalstaatsanwältin Nida Grunskiene litauischen Medienberichten zufolge in Vilnius. Nähere Angaben zu den Verdächtigen machte sie nicht.

Die litauischen Justizbehörden hatten zuvor im September bekannt gegeben, dass sie eine Gruppe von Personen ausgemacht hätten, die Brandsätze in Kurier-Paketen verschickt haben sollen. Zwei Sendungen wurden demnach von Vilnius mit DHL-Frachtflugzeugen nach Großbritannien verschickt, die beiden anderen mit DPD-Lastwagen nach Polen. Eines davon fing im Juli 2024 Feuer im DHL-Logistikzentrum Leipzig.

Hintermänner waren wohl frühere Sowjetoffiziere

Im Zuge der Ermittlungen sei den litauischen Behörden zufolge festgestellt worden, dass die Aktionen von russischen Staatsbürgern mit Verbindungen zum russischen Militärgeheimdienst organisiert und koordiniert wurden. Nähere Angaben dazu machten sie damals nicht. Nach einer investigativen Recherche, die von Medien aus den baltischen Staaten und Polen zusammen mit dem russischen Portal "The Insider" durchgeführt wurde, sollen die Hintermänner frühere Sowjetoffiziere und Mitarbeiter von russischen Geheimdiensten sein.

Der Recherche zufolge sollen die Pakete mit hochentzündlichen Brandsätzen vor ihrer Aufgabe fast einen Monat lang unbemerkt durch verschiedene europäische Länder transportiert worden sein. Demnach passierten sie mehrfach die Grenzen der baltischen Staaten und Polens. Auch soll der Fall mit den Brandanschlägen auf Einkaufszentren in Vilnius und Warschau in Verbindung stehen.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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