Politik

Lob für den harten KerlLukaschenko: Maduro stehen in Belarus die Türen offen

16.12.2025, 07:57 Uhr
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Alte Bekannte: Lukaschenko (r.) begrüßt Maduro im Oktober 2017 in Minsk. (Foto: picture alliance / Sergei Grits/AP POOL/dpa)

Lukaschenko hegt naturgemäß eine gewisse Sympathie für Autokraten - und so auch für den venezolanischen Präsidenten Maduro. Diesen nennt er einen anständigen Mann. Zugleich warnt er die USA vor einem zweiten Vietnam in Venezuela.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat dem venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro für den Fall eines Machtverlusts eine Zuflucht in seinem Land angeboten. Maduro sei in Belarus willkommen, sagte Lukaschenko in einem Interview mit dem US-Medium Newsmax. Es habe jedoch keine entsprechenden Gespräche gegeben.

Sollte er nach Belarus kommen wollen, stünden ihm die Türen offen, sagte Lukaschenko den auf dem Telegram-Kanal Pul Pervogo veröffentlichten Interview-Auszügen zufolge. Er sei jedoch überzeugt, dass Maduro nicht die Art von Person sei, die gehe oder fliehe. Er sei ein harter Kerl.

Lukaschenko, ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, rief zudem zu einer friedlichen Lösung im Konflikt zwischen den USA und Venezuela auf. Ein Krieg wäre ein zweites Vietnam. Hintergrund sind die starken Spannungen zwischen den beiden Ländern. Die US-Regierung hat ihre Militärpräsenz in der südlichen Karibik verstärkt, und US-Präsident Donald Trump hatte angedeutet, dass bald Bodenoperationen in Venezuela beginnen könnten.

Lukaschenko beschrieb Maduro als anständigen, vernünftigen Mann, mit dem man eine Einigung erzielen könne, und zog die Behauptungen Trumps über einen massiven Drogenzustrom aus Venezuela in Zweifel. Er glaube Trump in dieser Frage nicht, sagte er. Lukaschenko fügte hinzu, sein Land werde den Kampf gegen den Drogenschmuggel nach Westeuropa einstellen, sollten die Sanktionen gegen Belarus wegen Menschenrechtsverletzungen und der Unterstützung des russischen Krieges in der Ukraine verschärft werden.

Der Linkspolitiker Nicolas Maduro regiert Venezuela seit 2013. Nach seiner von Betrugsvorwürfen überschatteten Wiederwahl im vergangenen Jahr ließ er sich für eine weitere Amtszeit bis 2031 als Präsident vereidigen. Internationale Organisationen und Menschenrechtler werfen Maduros Regierung die Unterdrückung von politisch Andersdenkenden, willkürliche Festnahmen von Regierungsgegnern, Folter und Gewalt vor. Trotz teilweiser massiver Proteste gegen seine autoritäre Regierung sitzt Maduro fest im Sattel - vor allem, weil ihm das Militär die Treue hält.

Quelle: ntv.de, ghö/rts/dpa

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