Politik

Neun Mitglieder sollen raus Massive Querelen in Höckes AfD-Landesverband

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Selbstverliebt und nicht kritikfähig? Der Landesvorsitzende der AfD in Thüringen, Björn Höcke.

Selbstverliebt und nicht kritikfähig? Der Landesvorsitzende der AfD in Thüringen, Björn Höcke.

(Foto: dpa)

Zwei konkurrierende Kreistagslisten stürzen die AfD in Thüringen in einen internen Machtkampf. Einem Bericht zufolge sollen neun Mitglieder aus der Partei ausgeschlossen werden. Einer, der auf der Abschussliste steht, wehrt sich öffentlich - und teilt gegen Landeschef Höcke aus.

In der von Björn Höcke geführten Thüringer AfD gibt es massive interne Auseinandersetzungen. Höckes Landesvorstand hat nach Recherchen des "Stern" gegen neun Parteimitglieder ein Ausschlussverfahren eingeleitet. Darunter befindet sich ein Abgeordneter der ebenfalls von Höcke geleiteten Landtagsfraktion.

Die Mitglieder hätten "in besonders schwerwiegender Weise erheblich gegen die Ordnung der Partei verstoßen und ihr dadurch einen schweren Schaden zugefügt", heißt es in einem Schreiben an das Landesschiedsgericht. Es handele sich um eine "Verschwörung" gegen basisdemokratische Beschlüsse. Das 16-seitige Papier liegt dem "Stern" nach eigenen Angaben vor.

Der stellvertretende Thüringer AfD-Landesvorsitzende Torben Braga bestätigte die Entscheidung des Landesvorstandes. "Die Betroffenen haben Beschlüsse der Parteigremien vorsätzlich missachtet beziehungsweise hintertrieben", sagte er dem Magazin. Der Antrag auf Parteiausschluss sei daher eine logische und notwendige Konsequenz.

"Ich lasse mich nicht vertreiben"

Der vom Ausschluss bedrohte AfD-Landtagsabgeordnete Karlheinz Frosch erklärte, dass er einem Verfahren gelassen entgegensehe. "Wir vertreten die echte AfD, und in der werde ich bleiben", sagte er dem "Stern". "Ich lasse mich nicht vertreiben." Hintergrund der Auseinandersetzung ist der Antritt zweier konkurrierender Listen der AfD für den Kreistag des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt.

Mehr zum Thema

Nach Ansicht des Abgeordneten Frosch trägt allein Höcke die Verantwortung für den parteiinternen Streit. "Er ist ein selbstverliebter Mensch mit narzisstischen Zügen, der keine Kritik vertragen kann", sagte er. "Dabei ist er es, der mit unüberlegten Parolen der Partei immer wieder schadet. Ohne die Polarisierung durch den Landesvorsitzenden wäre die AfD wählbarer und anschlussfähiger an andere Parteien."

Am 26. Mai werden in Thüringen neben den Kreistagen sowie den Stadt- und Gemeinderäten die meisten Landräte, Oberbürgermeister und hauptamtlichen Bürgermeister neu gewählt. Ein neuer Landtag wird im September dieses Jahres gewählt.

Quelle: ntv.de, fzö

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen