Mutmaßliche US-Luftangriffe Mehrere Tote und schwere Explosionen im Nordosten Syriens
30.12.2023, 19:25 Uhr Artikel anhören
Die USA griffen Islamisten in und um die Stadt Bukamal an. Unser Bild zeigt die Stadt im Jahr 2017.
(Foto: imago/Xinhua)
Seit dem Hamas-Massaker in Israel und dem darauf folgenden Feldzug Israels gegen die Terroristen mehren sich auch Angriffe auf US-Soldaten in der Region. Im Nordosten Syriens greifen die USA nun Islamisten aus der Luft an.
In Syrien sollen in der Provinz Deir Essor zehn pro-iranische Kämpfer durch US-Luftangriffe getötet worden sein. Darunter seien drei Syrer, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Demnach wurden bei den mindestens neun "wahrscheinlich" US-geführten Luftangriffen auf Stellungen in und um die Stadt Bukamal zudem mehr als 30 Menschen verletzt.
Bei den Angriffen seien überdies eine Waffenlieferung aus dem Irak und ein Munitionslager ins Visier genommen worden. Die Bobachtungsstelle berichtete von schweren Explosionen. Die Organisation mit Sitz in London bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Quellen in Syrien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen. Die von Teheran unterstützte schiitische Hisbollah teilte mit, dass vier ihrer Kämpfer getötet worden seien. Weitere Einzelheiten nannte die islamistische Miliz bisher nicht.
Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober und den darauf folgenden Angriffen Israels auf Stellungen der Terroristen im Gazastreifen haben auch Angriffe auf US-Stützpunkte im Irak und in Syrien stark zugenommen. Seit Mitte Oktober gab es nach US-Angaben mehr als 100 solcher Angriffe.
2500 US-Soldaten im Irak, 900 in Syrien
Zu den Attacken im Irak bekannte sich meist der Islamische Widerstand, ein loser Zusammenschluss bewaffneter Gruppen, der in Verbindung mit dem pro-iranischen Hasched-al-Schaabi-Netzwerk steht. Der Islamische Widerstand verurteilt die Unterstützung der USA für Israel im Krieg gegen die Hamas.
Im Irak sind rund 2500 US-Soldaten stationiert, in Syrien 900. Die von den USA angeführte Militärkoalition in diesen Ländern soll dabei helfen, ein Wiedererstarken der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu verhindern.
Auch der US-Verbündete Israel hat seine Luftangriffe in Syrien seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober intensiviert. Nach Angaben des syrischen Verteidigungsministeriums und laut syrischen Staatsmedien hatte ein israelischer Angriff am Donnerstag die Hauptstadt Damaskus zum Ziel. Irsrael bestätigte Angriffe auf Syrien und gab an, zuvor seien Raketen aus Syrien auf Israel gefeuert worden.
Generell äußert sich Israel kaum zu einzelnen Angriffen in Syrien. Es betont aber immer wieder, es werde nicht zulassen, dass sein Erzfeind Iran seine Präsenz in Syrien ausweite. Teheran ist mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad verbündet.
Seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 hat Israel das Nachbarland Hunderte Male aus der Luft beschossen. Die Angriffe richten sich insbesondere gegen pro-iranische Hisbollah, aber auch gegen Stellungen der syrischen Armee.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP