Lange Jahre organisiert er für Kanzlerin Merkel entscheidende Teile ihrer Politik. Nun will sich Helge Braun beruflich noch einmal neu orientieren und kündigt seinen Abschied aus dem Bundestag an.

Der langjährige Kanzleramtschef Helge Braun hat seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Nach 18 Jahren im Bundestag wolle er bei der Bundestagswahl 2025 nicht erneut kandidieren, schrieb der CDU-Politiker in einer persönlichen Erklärung. "Politik lebt von der Veränderung - jetzt ist die Zeit dafür." Der 52-Jährige leitet derzeit den Haushaltsausschuss im Bundestag.

Zuvor war Braun unter anderem Chef des Kanzleramts und Bundesminister für besondere Aufgaben - und ein enger Vertrauter der früheren Kanzlerin Angela Merkel. 2022 hatte er für den Vorsitz der Bundes-CDU kandidiert, war aber Friedrich Merz unterlegen. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde der promovierte Mediziner Braun durch seine Auftritte in der Corona-Pandemie bekannt.

Er strebe nun eine "neue, interessante Gestaltungsaufgabe außerhalb der Politik" an, schrieb Braun. Dies sei "eine persönliche Lebensentscheidung, die ich nicht ohne Wehmut getroffen habe - aber auch mit ganz viel neugieriger Erwartung, welche neuen Chancen sich jetzt eröffnen". Eine Entscheidung über seine berufliche Zukunft stehe aber noch nicht fest.

Braun ist direkt gewählter Abgeordneter des hessischen Wahlkreises Gießen-Alsfeld. 2002 war er erstmals in den Bundestag eingezogen, schied nach einer Legislatur aber wieder aus. Seit 2009 sitzt er wieder im Parlament. 2013 wurde er Staatsminister, 2018 Chef im Kanzleramt.

Als Nachfolger Brauns will nach Informationen der "Bild"-Zeitung Frederik Bouffier antreten, der bereits Vize im CDU-Kreisverband Gießen ist. Er ist ein Sohn des früheren hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier.