Politik

"Gehöre zu den Vorsichtigen" Merz für behutsame Lockerungen

Friedrich Merz war selbst an Covid-19 erkrankt. Hier spricht er bei einer Ausstellungseröffnung am 10. März, fünf Tage vor seinem positiven Test.

Friedrich Merz war selbst an Covid-19 erkrankt. Hier spricht er bei einer Ausstellungseröffnung am 10. März, fünf Tage vor seinem positiven Test.

(Foto: imago images/Reichwein)

Friedrich Merz spricht sich nach seiner Covid-19-Erkrankung gegen eine zu schnelle Lockerung der Corona-Maßnahmen aus. Es sei "psychologisch außergewöhnlich schwierig" diese wieder rückgängig zu machen. Die Politik könnte auf eine "Phase von Versuch und Irrtum" zusteuern, sagt Merz.

Der Vizepräsident des CDU-Wirtschaftsrats, Friedrich Merz, hat sich für behutsame Lockerungen der Corona-Beschränkungen ausgesprochen. "Ich gehöre zu den Vorsichtigen", sagte Merz nach Angaben von Teilnehmern in einer internen virtuellen Konferenz des CDU-Wirtschaftsrates. Zwar sei klar, welche Probleme dies in der Bevölkerung und den Unternehmen auslöse. "Trotzdem wäre es psychologisch außergewöhnlich schwierig, bestimmte Einschränkungen wieder einzuführen, wenn die Lockerungen zu weit gegangen wären."

Deutschland stehe erst am Anfang der Pandemie, "wir sind nicht über den Berg", betonte Merz, der auch für den CDU-Vorsitz kandidiert. Wenn die gesundheitlichen Risiken allerdings halbwegs unter Kontrolle seien, müsse die absolute Priorität sein: "Wir müssen dafür sorgen, dass die Betriebe wieder ans Laufen kommen." Er ergänzte: "Wenn die Betriebe nicht laufen und die Arbeitsplätze nicht erhalten werden, dann werden wir uns über andere Fragen gar nicht unterhalten müssen."

Fehler zulassen, aber korrigieren

Deutschland steuere derzeit möglicherweise auf eine "Phase von Versuch und Irrtum" zu, sagte Merz. Es könne sein, dass sich aus der Rückschau einige politische Entscheidungen als falsch erweisen würden. "Wenn sich wenigstens die gute Hälfte der Entscheidungen als richtig erweist, dann ist in der Summe das Richtige getan. Lassen wir auch zu, dass Fehler gemacht werden." Diese Fehler müssten dann aber auch wieder korrigiert werden.

Er erwarte von der Schaltkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag keine durchgreifenden Veränderungen, sondern allenfalls punktuelle Lockerungen, sagte Merz. Veränderungen könne es bei den weiteren Beratungen der Kanzlerin mit den Regierungschefs am 6. Mai geben.

Merz war selbst an Covid-19 erkrankt. Er wurde am 15. März positiv getestet und begab sich daraufhin mit seiner Ehefrau und seiner jüngsten Tochter in die häusliche Quarantäne. "Ich habe eine leichte bis mittelschwere Grippe gehabt, mit Symptomen, die ich bis dahin so nicht kannte", sagte er RTL/ntv. Es habe länger gedauert als eine normale Grippe bei ihm - "zum Schluss ein lästiger Schnupfen."

Quelle: ntv.de, kwe/dpa

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