Politik

Deutlicher Sprung zu 2021 Ministeriumsmitarbeiter fliegen wieder mehr im Inland

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Bundesministeriums-Mitarbeiter haben insbesondere bei einer Flugverbindung besonders oft zugeschlagen.

Bundesministeriums-Mitarbeiter haben insbesondere bei einer Flugverbindung besonders oft zugeschlagen.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Die Deutschen nutzen in der Regel immer weniger Inlandsflüge. Allerdings nicht alle: Mitarbeiter der Bundesministerien fliegen wieder mehr innerhalb Deutschlands. 2022 werden allein 5330 Flüge gebucht. Das ist fast ein Drittel mehr als im Vorjahr.

Nach der Coronapandemie wählen die Beschäftigten der Bundesministerien bei Dienstreisen im Inland wieder mehr das Flugzeug als Fortbewegungsmittel. Das geht aus einer Anfrage der Linksfraktion an das Finanzministerium hervor, wie der "Spiegel" berichtet. Demnach buchten die Mitarbeiter der Ressorts, des Kanzleramts, des Bundespresseamts und der Kulturstaatsministerin im Jahr 2021 noch 4009 Flugreisen innerhalb Deutschlands. Die Kosten dafür beliefen sich auf knapp eine Million Euro. 2022 waren es aber bereits 5330 Flüge, eine Steigerung um fast ein Drittel. Diese schlugen mit 1,3 Millionen Euro zu Buche.

Bis Mitte Juni 2023 gehen auf die Mitarbeiter der Bundesministerien schon 3114 Flugbuchungen für knapp 820.000 Euro zurück. Rund drei Viertel der Flugreisen finden dabei zwischen Berlin und Köln/Bonn statt. Das liege daran, dass alle Ministerien auch noch Dependancen am ehemaligen westdeutschen Regierungssitz Bonn besitzen, heißt es.

Diese Vielfliegerei innerhalb des Landes stößt auf Unverständnis seitens der Opposition. "Nach der Coronakrise habe ich einen Digitalisierungsschub von der Bundesregierung erwartet", sagt Gesine Lötzsch, Chefhaushälterin der Linksfraktion. Schließlich seien "Zoom-Konferenzen besser für das Klima als Inlandsflüge".

Die deutsche Bevölkerung entscheidet sich anders, denn Inlandsflüge sind stark rückläufig. Laut Flugsicherungsorganisation Eurocontrol wurden 2022 38 Prozent weniger Flüge im Inland registriert als 2019, also einem Jahr vor der Pandemie.

Erst vor wenigen Tagen hat die Bundesregierung ihre Pläne zur Klimaanpassung vorgestellt, um Deutschland besser vor Extremwetter wie Dürren, Starkregen oder Hitze zu schützen. Schon jetzt hat sich die Erde um etwa 1,1 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit aufgeheizt, in Deutschland sind es sogar 1,6 Grad.

Quelle: ntv.de, ysc

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