Öldepot in Russland beschädigt Moskau: Weitere Drohnen-Angriffe auf Krim vereitelt
17.09.2023, 07:20 Uhr Artikel anhören
Die Ukraine verstärkt ihre Angriffe auf die russische Militärinfrastruktur auf der Krim: Hier ein Bild von einer Werft in Sewastopol nach einem Angriff am 13. September.
(Foto: REUTERS)
Explosionen auf russischen Militärstützpunkten, eine zerstörte Werft, beschädigte Schiffe: Seit geraumer Zeit attackiert die Ukraine erfolgreich die Krim. Auch in der Nacht schickt sie Drohnen, die Russland nach eigenen Angaben stoppt. Andernorts erreicht eine ukrainische Drohne offenbar ihr Ziel.
Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums sechs ukrainische Drohnen auf dem Weg zur Halbinsel Krim abgewehrt. Am frühen Morgen habe die Luftabwehr Drohnenangriffe vor der westlichen, nordwestlichen und östlichen Küste der Krim gestoppt, teilte das Ministerium laut Staatsagentur TASS in Moskau mit.
Darüber hinaus sei ein Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt worden - im Landkreis Istra und im Bezirk Ramenki seien zwei ukrainische Drohnen zerstört worden, hieß es weiter. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb auf seinem Telegram-Kanal, es seien bislang keine Opfer oder Schäden durch herabfallende Trümmerteile gemeldet worden. Spezialisten der Rettungsdienste seien vor Ort im Einsatz. In Moskaus drei großen Flughäfen gab es wegen der Angriffe laut TASS Verspätungen.
Nach Angaben der russischen Behörden wurde auch ein Öldepot im Südwesten Russlands durch eine ukrainische Drohne beschädigt. Es habe keine Opfer gegeben, alle Notfallsysteme der Anlage liefen, schrieb der Gouverneur der Region Oryol, Andrej Klytschkow, auf Telegram.
Die Ukraine hatte zuletzt immer wieder die unter Bruch des Völkerrechts bereits 2014 von Russland annektierte Krim angegriffen. Dabei kam es mehrfach zu schweren Explosionen auch auf russischen Militärstützpunkten. Es gab schwere Schäden, Tote und Verletzte. Am Mittwoch zerstörte die ukrainische Armee ein Trockendock in Sewastopol, mitsamt einem U-Boot und einem großen Landungsschiff.
Zerstörungen auch in Moskau
Russland hatte seine Flugabwehr, aber auch die Patrouillen im Schwarzen Meer ausgeweitet, um die Attacken abzuwehren. Mehrfach schon haben Drohnen auch Objekte in Moskau beschädigt. Die ukrainischen Angriffe stehen allerdings in keinem Verhältnis zu den schweren Bombardements durch Russland, das gegen die Ukraine vor mehr als anderthalb Jahren den Angriffskrieg begonnen hatte.
Bei ihrer laufenden Gegenoffensive hatte die Ukraine stets betont, dass es ihr dabei auch um die Befreiung der Halbinsel von der russischen Besatzung gehe. Während die Atommacht Russland davor warnte, sie werde die Krim unter Einsatz aller ihrer zur Verfügung stehenden Mittel verteidigen, zeigt sich Kiew überzeugt, dass Moskau es nicht bis zu einem Einsatz von Nuklearwaffen kommen lässt. Die Ukraine will bei der Offensive vor allem die teils von Russland besetzten Gebiete Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja wieder komplett befreien.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa