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Täter über Plattform rekrutiert? Moskau fordert von Telegram nach Anschlag mehr Achtsamkeit

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Russland wirft dem Kurznachrichtendienst Telegram vor, sich zu einem Werkzeug für Terroristen zu entwickeln.

Russland wirft dem Kurznachrichtendienst Telegram vor, sich zu einem Werkzeug für Terroristen zu entwickeln.

(Foto: REUTERS)

Zu dem Anschlag bei Moskau bekennt sich ein Ableger des IS. Der russischen Agentur RIA zufolge sind die Attentäter über Telegram angeworben worden. Kremlsprecher Peskow ermahnt den Online-Dienst, dafür zu sorgen, kein Werkzeug für Terroristen zu sein.

Russland hat den Eigner des Kurznachrichtendiensts Telegram wegen des Anschlags bei Moskau zu mehr Aufmerksamkeit aufgefordert. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow lobte die Plattform des russisch-stämmigen Milliardärs Pawel Durow in einem Interview mit der Nachrichtenseite Life zwar als technologisch einzigartig. Aber sie entwickele sich immer mehr zu einem Werkzeug für Terroristen.

Eine Blockade von Telegram sei dennoch nicht geplant. Am vergangenen Freitag waren bei einem Angriff auf eine Moskauer Konzerthalle mindestens 143 Menschen getötet worden. Der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge wurden die Attentäter über einen Telegram-Kanal des afghanischen Ablegers der Extremisten-Organisation Islamischer Staat rekrutiert.

Das Vermögen des Telegram-Gründers Durow, der Russland 2014 verließ und aktuell in Dubai lebt, wird vom Magazin Forbes auf 15,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. Er besitzt nach Angaben des Kurznachrichtendienstes die Staatsbürgerschaften der Vereinigten Arabischen Emirate und Frankreichs.

Telegram hatte 2023 nach eigenen Angaben weltweit mehr als 700 Millionen monatlich aktive Nutzer. Kritiker werfen der Plattform vor, die Verbreitung von Verschwörungstheorien, Hass und Hetze zu fördern.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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