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Wegen Haltung zu Frauenrechten Mullah-Regime rügt "voreingenommenes" Deutschland

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Kopfbedeckung ist Pflicht für Frauen im Iran. Die Sittenpolizei kontrolliert dies, es kommt immer wieder zu Zusammenstößen.

Kopfbedeckung ist Pflicht für Frauen im Iran. Die Sittenpolizei kontrolliert dies, es kommt immer wieder zu Zusammenstößen.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Bundesaußenministerium Baerbock wird nach dem Vorfall um eine 16-Jährige, die mutmaßlich wegen eines Angriffs der iranischen Sittenpolizei in der U-Bahn im Koma liegt, deutlich. Sie kritisiert das Mullah-Regime. Als Reaktion folgen Vorwürfe gegen Deutschland und zwei weitere Länder.

Das iranische Mullah-Regime kritisiert Deutschland wegen der Haltung der Bundesregierung zu Menschenrechten für Frauen und Mädchen in der Islamischen Republik. Deutschland, aber auch die USA und Großbritannien, äußerten diesbezüglich "unaufrichtige Sorgen", schrieb der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Nasser Kanaani, bei X (früher Twitter). Er warf den Regierungen der drei Länder "interventionistische und voreingenommene" Kommentare vor.

Konkret geht es um den Fall eines iranischen Mädchens im Teenager-Alter, die sich nach Angaben prominenter Menschenrechtler seit vergangenen Sonntag in einem Krankenhaus in kritischem Zustand im Koma befindet. Zuvor hatte das Mädchen demnach eine Begegnung mit Sicherheitsleuten in der Metro gehabt, weil sie gegen die Regeln zur Verschleierung verstoßen haben soll. Die Behörden wiesen einen Zusammenhang zurück. Eine Anfrage an das iranische Innenministerium war unbeantwortet geblieben.

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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte sich am Mittwoch in dem Fall zu Wort gemeldet: "Schon wieder kämpft eine junge Frau in Iran um ihr Leben", schrieb die Grünen-Politikerin auf X. "Allein, weil sie in der U-Bahn ihre Haare gezeigt hat. Es ist unerträglich." Die Eltern des Mädchens sollten nun die Möglichkeit haben, "am Krankenbett ihrer Tochter zu sein".

Mitte September war es anlässlich des ersten Todestages von Mahsa Amini erneut zu landesweiten Protesten im Iran gekommen. Die 22-jährige Kurdin war vor gut einem Jahr in Polizeigewahrsam gestorben, nachdem die sogenannte Sittenpolizei sie festgenommen hatte. Ihr war vorgeworfen worden, die Kleiderordnung nicht befolgt zu haben. Aminis Tod löste monatelange Proteste gegen die radikalislamische Führung aus, die schließlich niedergeschlagen wurden.

Quelle: ntv.de, ara/rts

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