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Bündnis bereit zu Verteidigung NATO-Chef Stoltenberg warnt Moskau und Minsk

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"Absolut klar ist, dass wir eine klare Botschaft an Moskau und an Minsk geschickt haben, dass die NATO da ist, um jeden Verbündeten und jeden Zentimeter NATO-Territorium zu schützen", sagte der NATO-Chef.

"Absolut klar ist, dass wir eine klare Botschaft an Moskau und an Minsk geschickt haben, dass die NATO da ist, um jeden Verbündeten und jeden Zentimeter NATO-Territorium zu schützen", sagte der NATO-Chef.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Wagner-Anführer Prigoschin ist nach seinem Aufstand im Exil in Belarus angekommen. Das sieht NATO-Chef Stoltenberg problematisch - und sendet eine unmissverständliche Botschaft an Russland und Belarus.

Die NATO ist nach den Worten ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg bereit zur Verteidigung gegen jede Bedrohung aus "Moskau oder Minsk". Bei ihrem nächsten Gipfel Mitte Juli in Litauen werde die Allianz eine Stärkung ihrer Verteidigungssysteme beschließen, um alle ihre Mitglieder zu schützen und besonders diejenigen mit einer gemeinsamen Grenze mit Russland und Belarus, sagte Stoltenberg vor Journalisten in Den Haag.

Mit Blick auf die Aufnahme des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin durch Belarus sagte Stoltenberg, es sei zu früh, die Folgen dieser Tatsache abschließend zu beurteilen. "Sehr wahrscheinlich werden sich auch einige seiner Truppen in Belarus niederlassen", sagte Stoltenberg nach einem gemeinsamen Abendessen von Staats- und Regierungschefs von sieben NATO-Staaten.

"Absolut klar ist, dass wir eine klare Botschaft an Moskau und an Minsk geschickt haben, dass die NATO da ist, um jeden Verbündeten und jeden Zentimeter NATO-Territorium zu schützen", sagte der NATO-Chef. Es gebe "keinen Raum für Missverständnisse in Moskau oder Minsk über unsere Fähigkeit, Verbündete gegen jede potenzielle Bedrohung zu verteidigen, und das gilt unabhängig davon, was man über die Bewegungen der Wagner-Truppen denkt", sagte Stoltenberg. Zugleich warnte er, der Westen dürfe Russland nach den chaotischen Ereignissen am Wochenende "nicht unterschätzen".

Wagner-Chef in Belarus angekommen

Der litauische Präsident Gitanas Nauseda warnte vor den Risiken, wenn Wagner-Kämpfer in Belarus stationiert würden. "Wenn Wagner seine Serienmörder nach Belarus verlegt, droht allen benachbarten Ländern eine noch größere Gefahr der Instabilität", sagte Nauseda auf der Pressekonferenz.

Wagner-Chef Prigoschin war am Dienstag in seinem Exil in Belarus angekommen. Der Aufstand der Söldnergruppe gegen die russische Militärführung hatte am Wochenende die Welt in Atem gehalten. Die Söldner marschierten von der Ukraine aus in Russland ein und brachten dort zunächst das Militärhauptquartier der Armee in Rostow am Don unter ihre Kontrolle.

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Danach rückten sie Richtung Moskau vor, um nach Prigoschins Worten die russische Militärführung abzusetzen. Nach einer Vermittlung durch den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko brach Prigoschin den Aufstand nach rund 24 Stunden am Samstagabend ab. Lukaschenko erklärte sich bereit, Prigoschin und seine Männer in Belarus aufzunehmen. Am Dienstag sagte Lukaschenko, sein Land könne von der Kampferfahrung der Wagner-Söldner profitieren. Die Erfahrungen der Kommandeure seien "unbezahlbar".

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte wies die Behauptung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zurück, dass der Westen wolle, "dass sich russische Soldaten gegenseitig umbringen". Der Westen wolle nicht, "dass Russland in innenpolitischem Chaos versinkt. Im Gegenteil: Instabilität in Russland schafft Instabilität in Europa", sagte Rutte.

Quelle: ntv.de, can/AFP

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