Politik

Behörden-Panne in Brüssel? Niederlande: Haben vor Attentätern gewarnt

Die Brüder Ibrahim (l) und Khalid El Bakraoui waren zwei der Attentäter von Brüssel.

Die Brüder Ibrahim (l) und Khalid El Bakraoui waren zwei der Attentäter von Brüssel.

(Foto: dpa)

Der niederländische Justizminister wirft Brüssel vor, eine Warnung kurz vor den Anschlägen ignoriert zu haben. Demnach leitete Den Haag FBI-Informationen über zwei spätere Attentäter an Belgien weiter. Die Behörden dort wollen davon aber nichts wissen.

Die Hinweise auf Pannen bei den belgischen Sicherheitsbehörden vor den Anschlägen in Brüssel am 22. März verdichten sich. Die niederländische Regierung erhielt nach Angaben von Justizminister Ard van der Steuer sechs Tage vor dem Attentat Erkenntnisse der US-Bundespolizei FBI über die beiden späteren Attentäter Ibrahim und Khalid El Bakraoui - und reichte diese bei einer niederländisch-belgischen Polizeibesprechung am 17. März auch weiter.

"Das Thema ist zwischen der niederländischen und der belgischen Polizei angesprochen worden", sagte der Minister am Dienstag im Parlament. "Über das radikale Vorleben der beiden Männer ist diskutiert worden." Ibrahim el Bakraoui habe seit dem 25. September 2015 auf einer Überwachungsliste des FBI-Zentrums für Terrorismus-Fahndung gestanden.

Die belgische Bundespolizei bestritt die Angaben aus Den Haag. Bei dem Treffen am 17. März sei es nicht um die Bakraoui-Brüder gegangen, sondern um eine Razzia in Brüssel vom 15. März, bei der ein algerischer Extremist festgenommen worden sei.

Zuvor hatte schon die Türkei den belgischen Behörden vorgeworfen, sie hätten Informationen darüber ignoriert, dass Ibrahim El Bakraoui das Profil eines "terroristischen Kämpfers" habe. Er war im Juni von den türkischen Sicherheitskräften festgenommen und in die Niederlande abgeschoben worden. Es ist unklar, wie lange er sich in den Niederlanden aufhielt, bevor er nach Belgien zurückkehrte, wo er sich am 22. März am Flughafen Brüssel-Zaventem in die Luft sprengte. Bei den Brüsseler Anschlägen wurden 32 Menschen getötet und 340 verletzt.

Quelle: ntv.de, hul/AFP

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