Grund ist Russlands Kriegskurs Nordeuropäer vereinen ihre Luftwaffen
27.03.2023, 10:05 Uhr (aktualisiert)
Schweden etwa verfügt über 90 Maschinen vom Typ Gripen
(Foto: picture alliance / TT NYHETSBYR?N)
Angesichts der russischen Aggression ordnen Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland ihre Luftwaffen neu. Die jeweiligen Streitkräfte sollen enger verzahnt werden. Auch die Luftraumüberwachung soll zusammengeschlossen werden. Das bringt strategische Vorteile mit sich.
Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark haben Pläne für geeinte nordische Luftstreitkräfte gegen eine Bedrohung aus Russland bekanntgegeben. Eine entsprechende Absichtserklärung sei vergangene Woche auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland unter Anwesenheit hochrangiger US-Militärs unterzeichnet worden, teilten sie mit. Sie wollen künftig nach bestehenden NATO-Vorgaben agieren.
Die Verzahnung der Luftwaffen sei durch Russlands Einmarsch in die Ukraine angestoßen worden, sagte der Kommandeur der dänischen Luftwaffe, Jan Dam. Ziel sei es, auf Grundlage eines an NATO-Standards angelehnten nordischen Konzeptes für gemeinsame Luftoperationen nahtlos zusammenarbeiten zu können, zitiert Bloomberg einen Vertreter der dänischen Luftwaffe.
Einschließlich bestellter Maschinen können Norwegen 57 F-16 und 52 F-35 Kampfjets, Finnland 62 F/A-18 und 64 F-35, Dänemark 58 F-16 und 27 F-35, Schweden 90 Gripen aufbringen. Unklar ist zunächst, wie viele der Maschinen tatsächlich einsatzbereit sind. Die in den USA georderten F-35 sollen zudem einen Teil des bisherigen Bestandes ersetzen. Zum Vergleich: Die deutsche Luftwaffe verfügt nach eigenen Angaben über 138 Eurofighter und 85 Tornados. Letztere sollen durch F-35 in den kommenden Jahren zum Teil ersetzt werden.
Dam zufolge soll auch die Luftüberwachung so angepasst werden, dass alle vier Staaten Zugriff auf die jeweiligen Radar-Daten erhalten. Dies sei gegenwärtig nicht der Fall. Eine russische Stellungnahme lag zunächst nicht vor. Schweden und Finnland haben eine NATO-Mitgliedschaft beantragt. Die Türkei und Ungarn haben die Beitritte jedoch bislang nicht ratifiziert.
(Dieser Artikel wurde am Freitag, 24. März 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, jwu/rts