Womöglich von U-Boot aus Nordkorea feuert erneut Marschflugkörper ab
28.01.2024, 10:32 Uhr Artikel anhören
Die von der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellte Aufnahme soll den Test eines neuartigen militärischen Lenkflugkörpers zeigen.
(Foto: picture alliance/dpa/KCNA/KNS)
Die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea reißen auch im neuen Jahr nicht ab. Erneut soll das nordkoreanische Militär mehrere Marschflugkörper abgefeuert haben. Man bereite sich auf einen "tödlichen Krieg" vor, heißt es. Es ist der zweite Raketenstart dieser Art innerhalb einer Woche.
Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas mehrere Marschflugkörper abgefeuert. Sie seien am Sonntag in der Nähe des nordkoreanischen Sinpo-Gebiets aus gestartet worden, teilte Südkorea mit. Unklar war zunächst, ob der Start der Marschflugkörper eventuell von einem U-Boot aus erfolgte. "Während wir unsere Überwachung und Wachsamkeit verstärken, arbeitet unser Militär eng mit den Vereinigten Staaten zusammen und beobachtet weitere Anzeichen und Aktivitäten aus Nordkorea", heißt es in einer Erklärung. Nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs war dies der zweite Abschuss dieser Art innerhalb einer Woche. Die Flugkörper seien gegen 8 Uhr morgens (Ortszeit) abgefeuert worden. Es wurden keine Angaben zur Anzahl gemacht.
Zuvor hatte Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA eine Reihe von Militärübungen verurteilt, die in den vergangenen Wochen von US-amerikanischen und südkoreanischen Truppen durchgeführt worden waren und vor "gnadenlosen" Konsequenzen gewarnt. "Die Tatsache, dass seit Beginn des neuen Jahres Atomkriegsübungen gegen unsere Republik durchgeführt werden, macht es erforderlich, dass wir auf einen tödlichen Krieg vorbereitet sind", heißt es in der Mitteilung.
Nordkorea verschärft wieder die Konfrontation mit den Vereinigten Staaten und ihren Verbündeten. Die Regierung von Kim Jong Un wird Analysten zufolge wahrscheinlich ihre provokativen Schritte fortsetzen oder sogar verstärken, nachdem sie Fortschritte bei der Entwicklung ballistischer Raketen gemacht, die Zusammenarbeit mit Russland verstärkt und ihr jahrzehntelanges Ziel einer friedlichen Wiedervereinigung mit Südkorea aufgegeben hat.
Das abgeschottete Nordkorea und das demokratische Südkorea befinden sich offiziell immer noch im Kriegszustand. Nach dem Ende des Koreakrieges 1953 wurde ein Waffenstillstandsabkommen besiegelt, einen Friedensvertrag gibt es aber nicht. Die beiden Länder trennt eine 248 Kilometer lange Demilitarisierte Zone.
Quelle: ntv.de, lno/rts