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UN verurteilt erneuten Test Nordkorea gibt Raketenstart "exzellente Note"

 Die Reichweite von ICBM überschreitet 5500 Kilometer.

Die Reichweite von ICBM überschreitet 5500 Kilometer.

(Foto: picture alliance/dpa/kcna)

Trotz Verbots durch UN-Resolutionen erhöht Nordkorea Umfang und Tempo seiner Raketentests. Ein erneuter Abschuss wird in Pjöngjang bejubelt: Er beweise "die tatsächliche Kriegsfähigkeit" der eingesetzten Interkontinentalraketen. Die internationale Gemeinschaft verurteilt den neuesten Test derweil aufs Schärfste.

Nordkorea hat nach eigenen Angaben bei einer kurzfristig angesetzten Übung die Einsatzbereitschaft eigener Interkontinentalraketen (ICBM) nachgewiesen. Am Samstag habe die zuständige Einheit eine ICBM des Typs Hwasongpho-15 in Richtung Japanisches Meer (koreanisch: Ostmeer) abgefeuert, berichteten Staatsmedien. Die Rakete habe dort nach einem Flug über 989 Kilometer erfolgreich ihr Zielgebiet im Meer erreicht.

ICBM gelten als die wichtigsten Trägermittel für Atomwaffen. Jegliche Tests mit ICBM und anderen ballistischen Raketen sind Nordkorea durch UN-Beschlüsse verboten.

Für die überraschende Raketenstartübung gab es den Berichten zufolge eine "exzellente Note". Die zentrale Militärkommission der Arbeiterpartei habe "die tatsächliche Kriegsfähigkeit der ICBM-Einheiten, die bereit sind für mobile und machtvolle Gegenangriffe, gewürdigt".

"Schwerwiegende Provokation" Nordkoreas

Der Raketenstart durch Nordkorea war am Samstag vom südkoreanischen Militär erfasst worden. Südkoreas Generalstab warf dem Nachbarland eine "schwerwiegende Provokation" vor. Auch die G7-Staaten verurteilten den erneuten Abschuss einer Interkontinentalrakete auf das Schärfste. Der Test sei "eine unverhohlene Verletzung der Resolutionen des UN-Sicherheitsrats" und bedrohe den regionalen und internationalen Frieden und die Sicherheit, erklärte der japanische Vorsitz der Gruppe der wichtigen Industriestaaten. Das "rücksichtslose Verhalten" Nordkoreas verlange eine geschlossene Antwort der internationalen Gemeinschaft, darunter weitere deutliche Maßnahmen des UN-Sicherheitsrats.

Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen. Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat seit vergangenem Jahr wieder an Brisanz gewonnen. Nordkorea erhöhte trotz Verbots durch UN-Resolutionen Umfang und Tempo seiner Raketentests. Südkorea und die USA nahmen ihre gemeinsamen Manöver wieder voll auf.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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