Japan protestiert in Peking Nordkorea testet Rakete am Neujahrsmorgen
31.12.2022, 22:01 Uhr
Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben eine ballistische Mittelstreckenrakete gestartet.
(Foto: AP)
Nordkorea beginnt das neue Jahr, wie es das alte beendet hat: mit Raketentests. Nach den drei ballistischen Kurzstreckenraketen vom Vortag landet erneut ein Geschoss im Japanischen Meer.
Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs erneut eine ballistische Kurzstreckenrakete in Richtung offenes Meer abgefeuert. Die Rakete sei in Richtung des Japanischen Meeres gefeuert worden, berichtet die Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf den Generalstab in Seoul. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite, die - je nach Bauart - auch mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden können.
Erst am Samstagmorgen hatte Nordkorea nach Angaben seiner Nachbarn Südkorea und Japan abermals drei Kurzstreckenraketen gezündet. Diese Raketen seien etwa 350 Kilometer weit geflogen und dann ins Wasser gestürzt, hieß es vom südkoreanischen Generalstab. Südkoreas Militär warf dem abgeschotteten Nachbarland erneute Provokation vor. Japans Regierung ließ nach Berichten der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo über ihre Botschaft in Peking Protest gegen das Verhalten Pjöngjangs einlegen. China wird großer Einfluss auf die Führung Nordkoreas zugeschrieben.
Am Freitag hatte das Verteidigungsministerium in Südkorea erklärt, erneut eine Trägerrakete mit Feststoffantrieb für militärische Zwecke getestet zu haben. Einen solchen Test hatte Südkorea bereits Ende März vorgenommen. Die Weltraumrakete soll einmal kleinere Militärsatelliten für die Erdbeobachtung auf eine niedrige Umlaufbahn bringen.
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat seit einigen Monaten wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Nordkorea schoss nicht nur in erhöhter Frequenz ballistische Raketen ab, sondern verschärfte auch seine Rhetorik gegen die Regierungen in Seoul und Washington. Südkorea und die USA haben wegen der Bedrohung durch Nordkoreas Atomwaffenprogramm ihre gemeinsamen Militärübungen in diesem Jahr wieder in vollem Umfang aufgenommen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa