Auch Zerstörer gesichtet Russisches Kriegsschiff ankert seit Tagen vor Fehmarn
24.10.2025, 13:00 Uhr Artikel anhören
Aufnahme eines Schiffes, das der "Aleksandr Shabalin" sehr ähnlich sieht, von Anfang Oktober.
(Foto: picture alliance / Ritzau Scanpix)
Immer wieder gibt es Bewegungen von Schiffen und U-Booten der russischen Marine in der Ostsee bei Fehmarn, wo sich eine wichtige Seefahrtsstrecke befindet. Nun ankert dort seit Tagen die "Aleksandr Shabalin". Auch ein Zerstörer soll seit Wochen immer wieder in der Region auftauchen.
Östlich der Ostsee-Insel Fehmarn ankert seit Sonntag ein russisches Militärschiff in internationalen Gewässern. Wie die "Kieler Nachrichten" berichteten, können Spaziergänger die "Aleksandr Shabalin" von der Küste aus sehen. Das Landungsschiff liegt dem Bericht zufolge mit drehenden Radargeräten direkt an der Tankerroute zum Fehmarnbelt.
Die "Aleksandr Shabalin" soll durch das Einsatzschiff "Bamberg" der Bundespolizei und ein dänisches Patrouillenboot verfolgt worden sein. Zudem sei der Tender "Werra" der deutschen Marine zur Beobachtung abgestellt worden.
Auf Anfrage von ntv.de wollte die Bundespolizei aus "einsatztaktischen Erwägungen" keine Auskünfte geben. Es wurde lediglich mitgeteilt, dass sich das Schiff seerechtskonform ohne Auffälligkeiten in internationalen Gewässern "bewegt, beziehungsweise aufhält".
Schiff könnte mit Drohnen in Zusammenhang stehen
Die "Aleksandr Shabalin" ist den deutschen und dänischen Behörden alles andere als unbekannt. Sie bewegt sich regelmäßig in der Region - genau wie andere Schiffe und U-Boote der russischen Marine.
Die dänische Zeitung "Ekstra Bladet" berichtete im September, dass die "Aleksandr Shabalin" während Drohnenüberflügen über dänischen Flughäfen mit ausgeschaltetem Signal vor der Südspitze von Langeland und Lolland gelegen haben soll. Es wurde vermutet, dass die Drohnen von dort stammen. Bewiesen werden konnte das jedoch nicht.
Die "Aleksandr Shabalin" gehört zur russischen Ostseeflotte, die in der russischen Exklave Kaliningrad stationiert ist. Russische Landungsschiffe sind ursprünglich entwickelt worden, um Soldaten und auch schweres Gerät an Land zu bringen. Besonders auffällig an den Schiffen ist die große Klappe an der Vorderseite. Russische Landungsschiffe waren zeitweise verstärkt ein mediales Thema, weil die ukrainischen Streitkräfte mehrere im Schwarzen Meer versenken oder beschädigen konnten.
Laut "Kieler Nachrichten" taucht seit Wochen auch der Zerstörer "Vize-Admiral Kulakov" immer wieder vor Fehmarn auf. Er soll im Mai von der Nordflotte aus Murmansk zur Verstärkung der russischen Ostsee-Flotte gekommen sein. "Man zeigt dort mit so einem großen Schiff einfach eine Präsenz in der Nähe der Seewege, die auch von Tankern genutzt werden", sagte Johannes Peters, Abteilungsleiter der Abteilung Maritime Strategie und Sicherheit am Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel, der Zeitung.
Quelle: ntv.de, rog