"Brauchen eine Wirtschaftsregierung" Paris will eigenes Parlament für Eurozone
14.07.2015, 15:36 Uhr
Hollande eröffnete die traditionelle Militärparade auf der Champs-Élysées.
(Foto: picture alliance / dpa)
Wenn es nach dem französischen Präsidenten geht, sollte sich die Euro-Zone stärker von den anderen EU-Ländern abgrenzen. In seiner Botschaft zum Nationalfeiertag stellt sich Hollande eine gemeinsames Parlament vor. Erste Vorschläge sollen bald folgen.
Frankreichs Präsident Francois Hollande hat sich für ein eigenes Parlament der 19 Euro-Länder ausgesprochen. Auf lange Sicht sähe er gerne eine solche Volksvertretung, sagte der Staatschef dem staatlichen Fernsehen in seiner traditionellen Botschaft zum Nationalfeiertag, den Frankreich begeht.
Er kündigte an, gemeinsam mit Deutschland Vorschläge für eine verbesserte Führung der Eurozone zu machen: Die Eurozone brauche eine Wirtschaftsregierung, sagte er. Der nächste Schritt sollte ein eigenes Budget sein, irgendwann brauche es aber auch ein Parlament. "Die Eurozone ist eine Garantie, eine Sicherheit." Europa brauche eine stärkere Basis, sagte Hollande, "zum Beispiel ein Parlament für die Eurozone". Über eine stärkere Präsenz der Abgeordneten könne mehr Platz für die Demokratie geschaffen werden.
Hollande verwies darauf, dass es mit Bankenunion oder Haushaltsdisziplin bereits eine stärkere europäische Integration gebe. Zugleich plädierte er für eine größere Harmonisierung der Fiskal- und Sozialpolitik in der Eurozone sowie einen gemeinsamen Haushalt für Investitionen.
Militär-Parade in Paris
Unter extremen Sicherheitsvorkehrungen hat Frankreich mit der traditionellen Militärparade auf der Pariser Avenue des Champs-Élysées an den Beginn der französischen Revolution am 14. Juli 1789 erinnert. Nach der Anschlagserie vom Januar mit der Attacke auf die Redaktion des Satire-Magazins "Charlie Hebdo" waren die Feierlichkeiten zum französischen Nationalfeiertag besonders abgesichert.
Sichtbares Zeichen waren Spezialeinheiten zur Terrorbekämpfung, die unter dem Beifall der Zuschauer erstmals die Parade anführten. Frankreichs Präsident François Hollande nahm die Parade gemeinsam mit seinem mexikanischen Amtskollegen Enrique Peña Nieto ab.
Quelle: ntv.de, hul/DJ/dpa/rts