So bald wie möglich Peking ruft Kiew und Moskau zu Verhandlungen auf
17.03.2023, 03:52 Uhr
Im Krieg gegen die Ukraine gibt China Russlands Präsidenten Wladimir Putin bislang Rückendeckung.
(Foto: picture alliance / AA)
Vergangenen Monat veröffentlicht Peking ein Positionspapier zum Ukraine-Krieg, welches bei Experten durchfällt. Nun ruft Chinas Außenminister Qin Gang Russland und die Ukraine auf, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen. Die Friedensverhandlungen sollten so schnell wie möglich beginnen, sagt der Top-Diplomat.
China hat die Ukraine und Russland aufgefordert, möglichst schnell Friedensverhandlungen aufzunehmen. China hoffe, dass alle Parteien Zurückhaltung übten, die Friedensgespräche so bald wie möglich wieder aufnähmen und auf den Weg zu einer politischen Lösung zurückkehrten, sagte Außenminister Qin Gang laut chinesischer Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag bei einem Telefonat mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba.
Peking sei besorgt, dass die Krise eskalieren und außer Kontrolle geraten könnte und werde weiterhin eine konstruktive Rolle bei der Beendigung der Feindseligkeiten und der Wiederherstellung des Friedens spielen. In dem Konflikt gibt China Russlands Präsidenten Wladimir Putin Rückendeckung. Russland wird in China nie als Aggressor hingestellt. Im Februar hatte Peking ein Positionspapier zum Ukraine-Krieg vorgelegt, das die Achtung der Souveränität, das Ende einer "Mentalität des Kalten Krieges", eine Waffenruhe und die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen fordert. Es hatte international enttäuscht - auch weil es nicht einmal den Rückzug russischer Truppen aus besetzten Gebieten in der Ukraine vorsah.
Zuletzt hatte Peking verärgert auf Warnungen der USA reagiert, das Land könnte im Ukraine-Krieg womöglich Waffen an Russland liefern. Nun sagte Qin Gang, China sei bereit, mit der Ukraine zusammenzuarbeiten, um die nachhaltige und stabile Entwicklung der bilateralen Beziehungen zu fördern. Sein Land habe in der Ukraine-Frage stets eine objektive Haltung eingenommen und die internationale Gemeinschaft aufgefordert, Bedingungen für Friedensgespräche zu schaffen.
Kuleba dankte Peking laut Xinhua für die humanitäre Hilfe. China sei nicht nur ein wichtiger Partner der Ukraine, sondern spiele auch eine unverzichtbare Rolle in internationalen Angelegenheiten. Die Ukraine werde sich weiterhin an die Ein-China-Doktrin halten. Mit dieser erlaubt die kommunistische Führung in Peking keinem Land, Beziehungen sowohl mit der Volksrepublik als auch mit Taiwan zu unterhalten.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa