Stationierung bis Ende 2023 Pistorius lässt Patriots länger an Polens Grenze
08.08.2023, 21:12 Uhr Artikel anhören
Ursprünglich sollten die Patriot-Systeme für maximal ein halbes Jahr in Zamosc stationiert sein.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die russische Invasion in das Nachbarland weckt in den Polen ein besonderes Sicherheitsbedürfnis. Dem will Bundesverteidigungsminister Pistorius Rechnung tragen. Deshalb wird er drei deutsche Luftverteidigungssysteme nahe der Grenze zur Ukraine nicht wie geplant abziehen.
Die Bundesregierung hat Polen angeboten, die Stationierung deutscher Patriot-Luftverteidigungssysteme voraussichtlich bis zum Jahresende zu verlängern. Das teilte das Bundesverteidigungsministerium mit. Die Systeme leisteten "als Teil der integrierten NATO-Luftverteidigung einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Zivilbevölkerung und unseres Bündnisgebietes an der Ostflanke".
Die drei deutschen Patriot-Einsatzstaffeln sind seit Januar in Zamosc im Südosten Polens im Einsatz, um den Luftraum des Landes zu schützen. Die Stadt liegt unweit der Grenze zur Ukraine. Ursprünglich sollten die Patriot-Systeme für maximal ein halbes Jahr dort stationiert sein. Bei einem Treffen mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius Anfang Juli hatte sein polnischer Amtskollege Mariusz Blaszczak aber Hoffnungen geäußert, dass die Stationierung verlängert wird.
Mit dem Angebot trage man dem Sicherheitsbedürfnis der polnischen Freunde Rechnung, sagte Pistorius nun laut Mitteilung. "Wir sind als verlässlicher Partner weiter an Ihrer Seite. Bei meinem kürzlichen Besuch in Polen habe ich die enge Kooperation vor Ort zwischen den Streitkräften erlebt - ich habe gesehen, wie das deutsch-polnische Verhältnis an diesem gemeinsamen Vorhaben gewachsen ist", so Pistorius.
Eine Verlängerung über das laufende Jahr hinaus ist laut Ministerium nicht vorgesehen. Im Jahr 2024 würden die Patriot-Systeme als Teil der NATO-Krisenreaktionstruppe NRF (NATO Response Force) einen wichtigen Beitrag zur Abschreckung und Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses leisten, so das Ministerium. Dafür begännen bereits jetzt die Vorbereitungen. Dafür seien "dringend notwendige personelle und materielle Regenerationsmaßnahmen notwendig".
Quelle: ntv.de, lve/dpa