Politik

"Einsatzfähigkeit im Ernstfall" Pistorius will schusssichere Ausrüstung für ziviles Personal

11.12.2025, 15:51 Uhr
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Bisher ist nur kleine Teile der Angestellten entsprechend ausgerüstet. (Foto: picture alliance / photothek)

Neben dem geplanten Zuwachs durch die Wehrpflicht muss auch das bestehende Bundeswehr-Personal besser ausgerüstet werden - einschließlich jener, die nicht an der Waffe dienen. Laut einem Bericht plant Verteidigungsminister Pistorius eine umfassende Ausstattung seiner Angestellten.

Verteidigungsminister Boris Pistorius plant einem Bericht des "Spiegels" zufolge, künftig auch das zivile Personal der Bundeswehr mit robuster Schutzausrüstung auszustatten. Wie das Magazin unter Berufung auf eine Vorlage für den Haushaltsausschuss des Bundestags berichtete, sollen alle 80.000 Zivilangestellten und Beamten der Bundeswehr und des Verteidigungsministeriums mit schusssicheren Westen und Gefechtshelmen versorgt werden. So solle die "Einsatzfähigkeit im Ernstfall" erhöht werden.

Dieser Schritt, dessen Kosten noch unklar sind, sei "im Sinne einer konsequenten Ausrichtung der Bundeswehr auf die Erfordernisse der Landes- und Bündnisverteidigung" notwendig, heißt es weiter. Bisher waren nur kleine Teile der Belegschaft entsprechend ausgerüstet - zu ihr gehören neben den Beamten im Ministerium etwa die Beschäftigten im Beschaffungsamt sowie Techniker.

Die Helme und Schutzwesten gehören zu einem Ausrüstungspaket im Zuge des geplanten Personalaufwuchses der Bundeswehr. Laut "Spiegel" beantragte das Ministerium zusätzliche 21 Milliarden Euro, um die neuen Bundeswehrsoldaten, Wehrdienstleistenden und Reservisten einzukleiden.

Erst kürzlich hatte der Bundestag die Pläne für einen neuen Wehrdienst beschlossen, kommenden Freitag soll der Bundesrat abstimmen. Die Pläne sehen vor, dass sich 18-jährige Männer angefangen mit dem Jahrgang 2008 ab kommendem Jahr in einen Fragebogen zum Interesse am Wehrdienst äußern und verpflichtend zur Musterung müssen. Der Dienst an der Waffe bleibt aber vorerst weiter freiwillig. Für Frauen ist das Ausfüllen des Fragebogens ebenso wie die Musterung freiwillig.

Hintergrund der Wehrdienst-Reform sind neue Vorgaben der Nato. Demnach muss Deutschland bis 2035 im Krisen- und Kriegsfall rund 460.000 Soldatinnen und Soldaten bereitstellen können. Pistorius plant dafür die Aufstockung der Bundeswehr von aktuell gut 184.000 auf rund 260.000 aktive Soldatinnen und Soldaten. Die Zahl der einsatzbereiten Reservistinnen und Reservisten soll zudem auf 200.000 mehr als verdoppelt werden.

Quelle: ntv.de, mwa/AFP

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