Politik

Scholz lobt Neubesetzung Pistorius wurde vom Kanzler "überrascht"

Kanzler Scholz hält seinen Parteifreund Pistorius für den richtigen Mann im Verteidigungsministerium.

Kanzler Scholz hält seinen Parteifreund Pistorius für den richtigen Mann im Verteidigungsministerium.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der neue Verteidigungsminister will sich mit ganzer Kraft in sein neues Amt stürzen. Bei seinem ersten Auftritt in Hannover berichtet Pistorius auch, dass der Kanzler ihn erst am Montag gefragt hat. Scholz zeigt sich sicher, dass die Truppe Lambrechts Nachfolger "sehr mögen" werde.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Qualitäten hervorgehoben, die der designierte Verteidigungsminister Boris Pistorius für sein neues Amt mitbringe. Der SPD-Politiker Pistorius sei für ihn "ein Freund und ein sehr guter Politiker", sagte der Kanzler am Rande eines Besuchs in Brandenburg an der Havel. Der bisherige niedersächsische Innenminister verfüge auch über "sehr viele Erfahrungen in der Sicherheitspolitik", fügte der Sozialdemokrat hinzu.

Weiter sagte Scholz, er sei überzeugt, dass Pistorius "die Kraft und Ruhe besitzt, die man für eine so große Aufgabe angesichts der jetzigen Zeitenwende braucht". Auch sei er sicher, dass der neue Minister "mit der Truppe kann" und er jemand sei, "den die Soldatinnen und Soldaten sehr mögen werden". Daher sei er "sehr dankbar", dass Pistorius zur Übernahme des neuen Amts bereit sei.

Scholz dankte auch der scheidenden sozialdemokratischen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht erneut für "die Arbeit, die sie geleistet hat" und äußerte "großen Respekt" für ihre Rücktrittsentscheidung. Scholz besuchte in Brandenburg gemeinsam mit Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten.

"Die Truppe kann sich auf mich verlassen"

Pistorius versprach eine enge Zusammenarbeit mit der Truppe bei der Reform der Bundeswehr. Er wolle die Bundeswehr "stark machen für die Zeit, die vor uns liegt", sagte Pistorius in Hannover. Er teilte mit, der Kanzler hätte ihn erst am Montag gebeten, das Amt zu übernehmen. Dies sei für ihn "sehr überraschend" gekommen.

Seine Vorgängerin Lambrecht war ebenfalls am Montag nach nur 13 Monaten im Amt angesichts anhaltender Kritik zurückgetreten. Er habe "Demut und Respekt vor einer so gewaltigen Aufgabe", sagte Pistorius. "Die Aufgaben, die vor der Truppe liegen, sind gewaltig." Er wolle sich "vom ersten Tag an mit 150 Prozent in diese Aufgabe reinstürzen".

Die Bundeswehr müsse sich "auf eine neue Situation einstellen, die mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine entstanden ist", sagte Pistorius. "Mir ist wichtig, die Soldatinnen und Soldaten ganz eng in diesem Prozess zu beteiligen und sie mitzunehmen". Die Truppe könne sich darauf verlassen, "dass ich mich, wann immer es nötig ist, vor sie stellen werde". Pistorius betonte, als langjähriger Innenminister in Niedersachsen sei er "immer sehr dicht dran" an Bundeswehr-Fragen gewesen. Er verwies dabei unter anderem auf die Zusammenarbeit mit dem Militär im Katastrophenschutz.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen