Kein Muster erkennbar Plagiatsprüfung entlastet Laschet
31.07.2021, 15:11 Uhr
Laschets Buch war 2009 erschienen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach einem Twitter-Eintrag steht gegen den CDU-Kanzlerkandidaten Laschet ein Plagiatsvorwurf im Raum. Der Ministerpräsident von NRW stellt das fragliche Buch daraufhin online zur Verfügung. Ein Prüfer nutzt diese Chance und durchforstet die Seiten. Mit klarem Ergebnis.
Der österreichische Plagiatsprüfer Stefan Weber sieht die Plagiatsvorwürfe gegen den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten und CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet als entkräftet an. Eine Prüfung von Laschets 2009 erschienenem Buch "Die Aufsteigerrepublik. Zuwanderung als Chance" habe "keine weiteren Plagiate" ergeben. Eine entsprechende Analyse veröffentlichte der Medienwissenschaftler auf seiner Website.
Weber hatte eine Reihe von Textähnlichkeiten zwischen dem Buch der Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern" und anderen Publikationen öffentlich gemacht. Zur Untersuchung des Buchs von Unions-Kanzlerkandidat Laschet, der selbst einen Link zu einer Online-Version seines Buchs verbreitet hatte, mithilfe einer Prüfsoftware schrieb Weber: "Mein Ergebnis ist entlastend für Laschet: Ich habe nach Durchsicht aller eingefärbten Textübereinstimmungen keine einzige Stelle gefunden, die ich als Plagiatsfragment bezeichnen würde."
Weber führte weiter aus: "Eine einzige Stelle ist der Debatte (noch) nicht wert und deren Veröffentlichung verwässert eher das Problem. Bei der Plagiatsidentifikation geht es immer um die Suche nach einem Muster und nicht um Singularität." Das sei nicht mit dem von ihm untersuchten Buch Baerbocks zu vergleichen, die Fundstellen dort hätten "quantitativ und qualitativ hingegen ein völlig anderes Gewicht".
In der Nacht zum Freitag war auf Twitter eine Gegenüberstellung des Plagiatssuchers Martin Heidingsfelder veröffentlicht worden, die eine auffallende Ähnlichkeit zwischen einer Passage des Laschet-Buchs und einer anderen Publikation zeigte. Der betroffene Wissenschaftler Karsten Weitzenegger hatte sie öffentlich gemacht. Laschet räumte einen Fehler ein, bat um Entschuldigung und kündigte eine Prüfung seines Buchs an.
Quelle: ntv.de, sba/dpa