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Grenzen "absolut unantastbar" Polen bestellt nach Putins Drohung Botschafter ein

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Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat Ex-Sowjet-Diktator Stalin einen Kriegsverbrecher genannt.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat Ex-Sowjet-Diktator Stalin einen Kriegsverbrecher genannt.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Nicht zum ersten Mal unterstellt Russland Polen, Teile der Westukraine zurückerobern zu wollen. Westliche Teile Polens wiederum seien "ein Geschenk Stalins" gewesen. Die polnische Regierung lässt das nicht auf sich sitzen.

Polen hat den russischen Botschafter ins Außenministerium in Warschau einbestellt. Die Einberufung des russischen Botschafters sei nach "provokativen Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie Drohungen und anderen unfreundlichen Handlungen der Russischen Föderation gegenüber Polen und unseren Verbündeten" erfolgt, erklärte Vizeaußenminister Pawel Jablonski. Die Grenzen zwischen den Ländern seien "absolut unantastbar und Polen ist gegen jegliche Revision" dieser Grenzen.

Putin hatte Polen am Freitag bezichtigt, "revanchistische Pläne" zu haben und Gebiete in der Westukraine zurückerobern zu wollen - eine Behauptung, die von den russischen Behörden immer wieder erhoben wird. Während einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats hielt Putin außerdem daran fest, dass die westlichen Regionen des heutigen Polens "ein Geschenk Stalins" an die Polen nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen seien.

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Am Freitagabend hatte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki Putin bei Twitter entgegnet, dass "Stalin ein Kriegsverbrecher war, der für den Tod von Hunderttausenden von Polen" während und nach dem Zweiten Weltkrieg verantwortlich gewesen sei.

Putin hatte Polen am Freitag zudem davor gewarnt, Truppen an die belarussische Grenze zu verlegen. "Belarus ist Teil des Unionsstaates. Die Entfesselung einer Aggression gegen Belarus wäre eine Aggression gegen die Russische Föderation. Darauf werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln reagieren", sagte Putin bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats, die im russischen Fernsehen übertragen wurde. Die polnische Regierung hatte zuvor mitgeteilt, Soldaten in den Osten des Landes zu verlegen, um auf die Präsenz russischer Wagner-Truppen in Belarus zu reagieren.

Quelle: ntv.de, chl/AFP

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