Politik

Verbot für russische Airlines Polen und Tschechien wollen Luftraum sperren

Das Flugfeld des Warschauer Flughafens.

Das Flugfeld des Warschauer Flughafens.

(Foto: imago images/Aleksander Kalka)

Nach Großbritannien wollen auch Polen und Tschechien alle russischen Flugzeuge aus dem eigenen Luftraum aussperren. Warschau will das Gesetz noch vor Mitternacht in Kraft setzen. Zuvor verhängte der Kreml als Vergeltung einen Bann gegen britische Flugzeuge.

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine eine Sperre des polnischen Luftraums für russische Flugzeuge angekündigt. "Ich habe die Vorbereitung einer Entschließung des Ministerrats in Auftrag gegeben, die zur Sperre des Luftraums für russische Fluglinien führen wird", schrieb der nationalkonservative Politiker auf Twitter. Der TV-Nachrichtensender TVN24 berichtete anschließend unter Berufung auf Regierungssprecher Piotr Mueller, ein entsprechendes Gesetz solle bereits ab Mitternacht wirksam werden.

Auch Tschechien will sich dem polnischen Schritt anschließen, wie Ministerpräsident Petr Fiala nach einer Kabinettssitzung sagte. Details sollten noch bekanntgegeben werden. Russland hatte nach monatelangem Truppenaufmarsch an den Grenzen zur Ukraine am Donnerstag eine Offensive gestartet. Während Panzer in die ehemalige Sowjetrepublik vorstießen, gab es Luftangriffe im ganzen Land. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind in der Ukraine schon 100.000 Menschen auf der Flucht.

Polen und Tschechien folgen damit dem Beispiel Großbritanniens, das bereits am Donnerstag seinen Luftraum für die russische Airline Aeroflot gesperrt hatte. Auch Moldawien verbannte russische Maschinen schon am Donnerstag aus seinem Luftraum.

Moskau kündigt Vergeltung an

Als Reaktion auf die britischen Restriktionen verbannte Russland am Freitag alle britischen Fluggesellschaften aus seinem Luftraum. Betroffen seien alle Maschinen, die ein Unternehmen mit Bezug oder Sitz in Großbritannien besitze, geleast habe oder betreibe, teilte die russische Luftfahrtbehörde Rosaviazia mit. Die Behörde teilte mit, der Schritt sei eine "Antwort auf die unfreundlichen Entscheidungen der britischen Luftfahrtbehörden". Das Verbot schließt auch Überflüge etwa nach Asien ein.

Russland hatte zuvor Vergeltung für vom Westen verhängte Sanktionen angekündigt. "Es versteht sich von selbst, dass Vergeltungsmaßnahmen folgen werden", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Wie symmetrisch oder asymmetrisch sie sein werden, wird von der Analyse der Beschränkungen abhängen", die Russland auferlegt worden seien. Die Sperrung des Luftraums für britische Airlines ist die erste Vergeltungsmaßnahme, die bekannt wird.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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