Politik

Angeblich 15 Stunden geflogen Putin prahlt mit "unbesiegbarer" Atom-Langstreckenrakete

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Burewestnik könne jedes Abwehrsystem umgehen, sagt Putin.

Burewestnik könne jedes Abwehrsystem umgehen, sagt Putin.

(Foto: Russian Presidential Press Office via AP)

2018 kündigt Putin erstmals die Entwicklung einer nuklearfähigen Langstreckenrakete an. Experten halten das Vorhaben für nicht realisierbar. Jetzt sollen überraschend "entscheidende Tests" abgeschlossen sein. Der Kreml bereitet sich angeblich auf die Stationierung der Atomraketen vor.

Kremlchef Wladimir Putin hat bei einer Besprechung mit dem russischen Generalstab in einer Kommandozentrale an einem ungenannten Ort die militärische Stärke der Atommacht betont. Im Krieg gegen die Ukraine verzeichne das Militär zahlreiche Erfolge, zudem sei der Test der atomaren Langstreckenrakete Burewestnik (Deutsch: Sturmvogel) geglückt, sagte der in Uniform auftretende Putin in einem vom Kreml veröffentlichten Video.

Die Rakete vom Typ 9M730 könne jedes Abwehrsystem umgehen, sagte Putin. Sie wurde demnach im Verlauf des jüngsten Manövers russischer Atomstreitkräfte am 21. Oktober getestet. Nach Angaben von Generalstabschef Waleri Gerassimow befand sich die Rakete 15 Stunden in der Luft und legte eine Distanz von 14.000 Kilometern zurück. Gerassimow sprach davon, dass dies "nicht die Grenze" sei.

Russland bezeichnet den Flugkörper als "unbesiegbar" für gegenwärtige und zukünftige Raketenabwehrsysteme, da er über eine nahezu unbegrenzte Reichweite verfüge und eine unvorhersehbare Flugbahn habe. "Es ist eine einzigartige Waffe, die niemand sonst auf der Welt hat", sagte Putin. Die "entscheidenden Tests" seien abgeschlossen.

Putin forderte den Stabschef auf, die Infrastruktur zu schaffen, um die neue Waffe nun bei den Streitkräften zu stationieren. Putin hatte 2018 erstmals die Entwicklung der Interkontinentalrakete erwähnt. Seither soll es mehrere Tests gegeben haben. "Ich erinnere mich noch genau daran, als wir ankündigten, dass wir eine solche Waffe entwickeln würden. Sogar hoch qualifizierte Spezialisten sagten mir, dass dies zwar ein gutes und lohnendes Ziel sei, aber in naher Zukunft nicht realisierbar. Ich wiederhole, das war die Meinung hoch qualifizierter Spezialisten", sagte Putin jetzt.

Russland und die USA verfügen zusammen über etwa 87 Prozent des weltweiten Bestands an Atomwaffen. Nach Angaben der Federation of American Scientists (FAS) besitzt Russland 5459 Atomsprengköpfe, die USA 5177.

Moskau will ukrainische Armee eingekreist haben

Der Kremlherrscher ließ sich darüber hinaus von Generalstabschef Gerassimow über die aktuelle Lage an der Front unterrichten. Nach Angaben des Generals sind die ukrainischen Garnisonen der Städte Pokrowsk im Gebiet Donezk und Kupjansk im Gebiet Charkiw eingekreist. Seinen Angaben zufolge sind jeweils 5000 ukrainische Soldaten von der Einkesselung betroffen.

Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht bestätigen. Das ukrainische Militärportal "Deepstate" hat lediglich einen Halbkreis von Nordost nach Südwest um Pokrowsk gezogen, der als russisch kontrolliert gilt. Die Kämpfe um die Stadt toben seit Monaten.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen