"Sie waren sehr unverschämt" Queen empört sich über chinesische Beamte
11.05.2016, 12:04 Uhr
Der Besuch des chinesischen Präsidenten Xi ist der Queen in schlechter Erinnerung.
(Foto: REUTERS)
Bei den Feierlichkeiten zu ihrem 90. Geburtstag äußert die Queen ungewohnt direkt ihre Meinung. Doch was nur für einen bestimmten Personenkreis bestimmt war, taucht nun in einem Video auf. Ihrem Premier Cameron unterläuft ebenfalls ein solcher Fauxpas.
Queen Elizabeth II. hat in einem privaten Gespräch chinesische Regierungsbeamte als "sehr unverschämt" bezeichnet. Die undiplomatischen Worte fielen bei einem Empfang zu ihrem 90. Geburtstag - ein entsprechendes Video veröffentlichte der britische Sender BBC.
Auf der Gartenparty des Buckingham Palastes traf die Queen im Beisein ihres Kameramannes auf Lucy D'Orsi. Die Beamtin der Metropolitan Police wurde der Monarchin als diejenige vorgestellt, die das Sicherheitsteam des Palastes beim Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping im Oktober vergangenen Jahres leitete. Der Queen entfuhr daraufhin ein mitfühlendes "Oh, welch Pech".
D'Orsi offenbarte ihrer Vorgesetzten, dass die Zusammenarbeit mit Xis Beamten für sie eine ziemliche Herausforderung gewesen sei. Die Queen schien genau zu wissen, wovon die Beamtin sprach. "Sie waren sehr unverschämt zu der Botschafterin", entfuhr es der 90-Jährigen daraufhin.
Ein Sprecher des Palastes verwies darauf, dass sein Haus sich nicht zu Privatunterhaltungen der Queen äußere. Er bezeichnete den Staatsbesuch Xis jedoch als "sehr erfolgreich", weil alle Parteien eng zusammengearbeitet hätten. Der BBC zufolge sieht China den Vorfall weniger gelassen. So sollen dort die BBC-Berichte über das Gespräch der Queen gesperrt worden sein.
Aussage von Cameron sorgt für Empörung
Auch der britische Premierminister David Cameron wurde bei einer unvorteilhaften Aussage gefilmt. In einem Gespräch mit der Queen, das ebenfalls auf einem Empfang der Monarchin stattfand, bezeichnete der 49-Jährige die Staaten Nigeria und Afghanistan als "fantastisch korrupte" Länder und fügte an, dass sie möglicherweise zu den korruptesten Ländern weltweit gehören.
Der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari sagte, dass er "schockiert" über die Äußerungen Camerons sei. Auch ein afghanischer Regierungsvertreter zeigte sich empört und bezeichnete die als "unfair". Die Anmerkungen Camerons fielen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. In dieser Woche findet in London ein Anti-Korruptionsgipfel statt, an dem sowohl Nigeria als auch Afghanistan teilnehmen.
Quelle: ntv.de, cri/dpa