Peinlicher Clubhouse-Auftritt Ramelow war bei Candy-Crush-Aussage "ziemlich angetrunken"
06.03.2024, 00:19 Uhr Artikel anhören
Drei Bier seien zu viel gewesen vor der Clubhouse-Runde, sagt Ramelow heute.
(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)
Bodo Ramelow daddelt in langwierigen Konferenzen gern Candy Crush - mit diesem Eingeständnis und seiner "Merkelchen"-Bemerkung im Rahmen einer Clubhouse-Diskussion löst Thüringens Ministerpräsident im Pandemiejahr 2021 Irritationen aus. Jetzt erklärt er, wie es dazu kam.
Als Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow bei einem Clubhouse-Auftritt über das Online-Spiel Candy Crush sprach und die damalige Bundeskanzlerin "Merkelchen" nannte, war er nach eigenen Angaben angetrunken. Das plauderte der 68-Jährige bei einer "Fuck up Night" in einem Hörsaal der Universität Erfurt aus. "Ich war ziemlich angetrunken", sagte der Linken-Politiker. Bei "Fuck up Nights" geht es darum, über sein eigenes Scheitern zu berichten und Fehler einzugestehen. Neben Ramelow erzählten auch andere Thüringer Politiker über Peinlichkeiten und Versagen.
Ramelows Auftritt bei der Audio-Plattform Clubhouse im Jahr 2021 hatte für Wirbel gesorgt, weil er erzählte, dass er ab und zu Candy Crush spiele, um den Kopf freizubekommen - auch bei Ministerpräsidentenkonferenzen. Diese mitunter langwierigen Runden von Bund und Ländern fanden während der Corona-Pandemie häufig statt, etwa um über Maßnahmen zu entscheiden. Das Candy-Crush-Eingeständnis war nicht die einzige heikle Aussage in der Clubhouse-Diskussion: Ramelow nannte die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel "Merkelchen", wofür er sich später entschuldigte.
Clubhouse ist eine Social-Media-App aus den USA, die in Deutschland eine Zeit lang einen Hype erlebte. Es ist ein Audio-Format mit Talk-Runden. Zusammenfassend sagte Ramelow jetzt: "Und die drei Bier waren doch zu viel, um Clubhouse zu spielen."
FDP-Politiker bedauert Rolle bei Kemmerich-Wahl
Der FDP-Politiker Robert-Martin Montag beschrieb bei der Veranstaltung die wenigen Sekunden bei der Ministerpräsidentenwahl am 5. Februar 2020, als sein Parteifreund Thomas Kemmerich zum Regierungschef gewählt und anschließend von der Landtagspräsidentin gefragt wurde, ob er die Wahl annehme. Kemmerich habe sich zu Montag gebeugt und gefragt, ob er darauf direkt antworten müsse. Montag habe mit Ja geantwortet.
Erst kurze Zeit später sei ihm klar geworden, dass er die Sitzung hätte unterbrechen können. Kemmerich hätte dadurch Bedenkzeit gewonnen. "Ich habe es nicht gewusst. Das war meine dritte Sitzung im Landtag", sagte Montag. Kemmerichs Wahl zum Ministerpräsidenten mit Stimmen der AfD hatte ein politisches Beben in Thüringen ausgelöst. Nur wenige Tage nach seiner Wahl trat Kemmerich als Ministerpräsident zurück.
Quelle: ntv.de, ino/dpa